Der geplante Bau eines Outlet-Centers in Remscheid Lennep sorgt auch weiterhin für Diskussionen und Verzögerungen. In einer Sitzung der Bezirksvertretung Lennep, die für den 29. Januar 2025 anberaumt ist, wird sich die Stadtverwaltung mit den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen befassen. Veranstaltet von Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU), wird der Sachstandsbericht besonders auf die noch ausstehenden Gutachten eingehen. Diese Gutachten sind maßgeblich für die politischen Beratungen und die weitere Planung des 150 Millionen Euro Projekts, wie RGA berichtet.
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) betont, dass die Gutachten „fertig sind, wenn sie fertig sind“ und verweist darauf, dass der ursprünglich ambitionierte Zeitplan, wonach Baurecht vor den Sommerferien 2025 erteilt werden sollte, nicht mehr realistisch ist. Der neue Zeitrahmen sieht die Genehmigung nun für die zweite Jahreshälfte 2025 vor, was eine Verschiebung von etwa einem halben Jahr bedeutet, berichtet RSK.
Verkehrsproblematik und Planungsschritte
Zentrale Punkte der Diskussion sind die zu erwartenden Auswirkungen des Outlet-Centers auf den Verkehr in Lennep. Die Stadtverwaltung plant eine Verkehrsuntersuchung, um zu ermitteln, wie sich der Autoverkehr durch das neue Zentrum verändern wird. Diese Untersuchung ist notwendig, da der Investor, Philipp Dommermuth, seine Verkaufsfläche von ursprünglich 18.000 auf 15.000 Quadratmeter verkleinern möchte, was eine Neubewertung der Verkehrsdaten erforderlich macht.
Die Umgestaltungspläne für die Kölner Straße, die unter anderem die Teilumwandlung in eine Einbahnstraße vorsehen, werden ebenfalls diskutiert. Bedenken von Anliegern betreffen die Erreichbarkeit der Geschäfte sowie den Wegfall von Parkplätzen. Geplant sind auch Maßnahmen zur Schaffung von mehr Raum für Grünflächen, Sitzgelegenheiten und Gehwege für Fußgänger und Radfahrer.
Öffentlichkeitsbeteiligung und weitere Schritte
Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 685 fand bereits im letzten Jahr statt. Am 6. Juni 2023 reichte die Familie Dommermuth ihren Antrag für die Planung ein. Der Rat der Stadt beschloss am 19. Juni, das Verfahren einzuleiten. Eine Informationsveranstaltung fand am 17. April 2024 statt, bevor die Stellungnahmen und Hinweise der Bürger ausgewertet wurden, so Remscheid.de.
Der Grundstückskaufvertrag zwischen der Stadt und der Outlet Remscheid GmbH & Co. KG wurde am 29. August 2023 vom Rat beschlossen und am 5. September beurkundet. Dieser Vertrag ist eine wesentliche Voraussetzung für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Nach Fertigstellung der Gutachten werden die Pläne zur Offenlage gebracht, gefolgt von einem weiteren Bürgerbeteiligungsverfahren, das für das erste Quartal 2025 angesetzt ist.