Die Bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) hat ein umfassendes Positionspapier zur Innenstadtentwicklung und der Zukunft des Einzelhandels veröffentlicht. In diesem Papier wird die zentrale Rolle der Stadtzentren für die gesamte bergische Wirtschaft hervorgehoben. Präsident Henner Pasch betont, dass der Einzelhandel nach wie vor die wichtigste Funktion dieser Zentren bleibt, jedoch an Bedeutung verliert. Daher setzt die IHK auf einen diversifizierten „Nutzungs-Mix“, der auch Bereiche wie Kultur- und Kreativwirtschaft, Bildungsangebote und Gastronomie umfasst, um die Lücke im Einzelhandel zu schließen.
Die IHK-Vizepräsidentin Bärbel Beck unterstreicht die Bedeutung einer optimalen Erreichbarkeit der Städte durch alle Verkehrsmittel. Sie fordert eine gleichberechtigte Verkehrsplanung, die den lokalen Gegebenheiten Rechnung trägt, um die Zentren auch für Autofahrer attraktiv zu gestalten. Die IHK sieht die Zusammenarbeit aller Akteure als Schlüssel, um die Transformation der Innenstädte nachhaltig zu gestalten, wie rp-online.de berichtet.
Herausforderungen in Hessen
<pAuch in Hessen stehen Städte und Gemeinden vor großen Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich ihrer Ortskerne. Hier schließen lokale Einzelhändler und Gastronomiebetriebe vermehrt, was zur Verödung der Innenstädte führt. Vor diesem Hintergrund wurde der „Zukunftsplan für die Innenstädte“ vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum vorgestellt. Dieser Plan, der während einer Tagung des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ in Marburg präsentiert wurde, soll als Kompass für die moderne Innenstadtentwicklung in Hessen dienen.
Der Zukunftsplan umfasst eine Vielzahl von Zukunftsvisionen, Projektbeispielen aus dem Landesprogramm sowie konkrete Handlungsempfehlungen. Staatssekretär Umut Sönmez hebt den Erfolg des Landesprogramms hervor, das seit 2021 bereits 127 hessische Städte und Gemeinden mit rund 40 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt hat. Das Ziel des Plans ist eine positive Entwicklung der Stadtzentren, um diesen Prozess aktiv zu fördern. Weitere Informationen dazu sind auf der Website des Landesministeriums verfügbar, wie wirtschaft.hessen.de berichtet.
Gemeinsame Vision für die Zukunft
Die Herausforderungen, den Innenstadtverkehr zu verwalten und gleichzeitig innovative Nutzungskonzepte zu entwickeln, stellen Städte in ganz Deutschland vor eine ähnliche Problematik. Die IHK betont daher die Wichtigkeit eines koordinierten Ansatzes, um den Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. Der Fokus auf eine Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie und Kultur soll nicht nur die Wirtschaft ankurbeln, sondern auch die Lebensqualität in den Städten erhöhen.
Die Diskussion über die Zukunft der Innenstädte zeigt, dass sowohl Bergisches IHK als auch das Hessische Ministerium eine gemeinsame Vision verfolgen: die Schaffung lebendiger und attraktiver Stadtzentren für alle Bürger. Diese dienen nicht nur zum Einkaufen, sondern auch als Orte der Begegnung und des kulturellen Austauschs.