In Mannheim ereignete sich ein dramatischer Vorfall, bei dem der Taxifahrer A. Muhammad einen Täter stoppte, der mehrere Menschen teils tödlich verletzt hatte. Muhammad, ein 40-jähriger Mann und Mitglied der Ahmadiyya-Muslimgemeinde, ist seit 15 Jahren in Deutschland und wurde 2017 deutscher Staatsbürger. Trotz des heldenhaften Eingreifens möchte er jedoch nicht für seine Tat gefeiert werden. Stattdessen erklärte er: „Ich bin kein Held, ich bin ein Muslim“ und betont, dass sein Handeln aus religiöser Motivation resultierte, um sein Umfeld zu schützen. Radio Herford berichtet, dass er am Rosenmontag dem 40-jährigen Täter mit seinem Taxi folgte und Passanten warnte, während er gleichzeitig versuchte, die Fahrt des Angreifers zu stoppen.
Die Situation war durch den Einsatz einer Schreckschusswaffe im Fahrzeug des Täters äußerst gefährlich. Nachdem Muhammad beobachtet hatte, was geschah, handelte er impulsiv, geleitet von Herz und seiner Religion. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Mannheimer Staatsanwaltschaft haben bestätigt, dass Muhammad zur Verhinderung der weiteren Taten beitrug.
Reaktionen und Folgen des Vorfalls
Nach dem Vorfall lobte Oberbürgermeister Christian Specht die geistesgegenwärtige und mutige Handlung von Muhammad. Dennoch litt dieser an gesundheitlichen Problemen, die er infolge des Vorfalls erlitten hatte. Inzwischen geht es ihm besser und er möchte weiterhin als Taxiunternehmer in Mannheim tätig sein.
Der Täter, der die tragischen Verletzungen und Todesfälle verursachte, ist ein 40-Jähriger, der bereits vorherige Straftaten begangen hatte, darunter ein Hasskommentar auf Facebook. Bei der Tat wurden eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann, der lange in einem Musikverein tätig war, getötet. Hinweise deuten darauf hin, dass der Täter psychische Probleme hatte und in der Vergangenheit regelmäßig in Behandlung war. Ein Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes wurde gegen ihn erlassen, und er wurde nach seiner Festnahme aus dem Krankenhaus entlassen und in Polizeigewahrsam genommen. Focus berichtet außerdem, dass ein Zettel mit Notizen im Auto des Täters gefunden wurde, der nun ausgewertet wird.
Infolge der schockierenden Vorfälle wurden die Fastnachtsumzüge in Heidelberg, Schwetzingen und Brühl abgesagt, um der Tragödie Rechnung zu tragen. Die Fußgängerzone, in der sich die Taten abspielten, war nicht durch Poller gesichert, wodurch der Täter unter den Passanten verweilen konnte.
Themen der Diskussion über Religion und Gewalt
Im weiteren Kontext sind die Ereignisse auch Teil einer breiteren Diskussion über die Rolle der Religion in Bezug auf Gewalt und Frieden. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat plant eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema, die am 25. Oktober 2024 in Dieburg stattfinden wird. Hierbei werden zahlreiche Experten aus verschiedenen religiösen und akademischen Disziplinen erwartet, um über die Förderung von Gewalt durch religiöse Dogmen sowie die Möglichkeiten für Frieden und Gewaltprävention zu diskutieren. Die Veranstaltung wird unter anderem von Dr. Jutta Koslowski, Dr. Albert Käuflein und Imam Habib-ur-Rehman Nasir geleitet.