Am 29. Januar 2025 stehen im Rhein-Sieg-Kreis mehrere Veranstaltungen an, die an die entscheidende Bedeutung von Vielfalt und Demokratie erinnern. Die Initiative „Neunkirchen-Seelscheid ist bunt – gemeinsam für Vielfalt und Demokratie“ hat eine Reihe von Aktionen organisiert, die bis zur Bundestagswahl am 23. Februar wöchentlich stattfinden werden. Der Auftakt war ein stiller Lichterzug am Holocaustgedenktag unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“, der vom Rathaus zur Katholischen Kirche Sankt Margareta führte. In der Pfarrkirche wurden Reden, musikalische Beiträge und eine Installation mit dem Titel „Ge(h)denken“ präsentiert, die symbolisch Gleise darstellt, als Erinnerung an die Verfolgten der NS-Zeit berichtet.
Die geplanten Lichterzüge sind ein zentraler Bestandteil der Initiative und zielen darauf ab, ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit zu setzen. Weitere Lichterzüge sind für den 2. Februar, 9. Februar und 16. Februar angesetzt, jeder mit einem spezifischen Startpunkt und Motto. So beginnt der Lichterzug am 2. Februar um 18.30 Uhr von der katholischen zur evangelischen Kirche in Seelscheid, gefolgt von einem Konzert. Der Lichterzug am 9. Februar startet um 18 Uhr vom Antoniusplatz zum Rathaus, und am 16. Februar wird unter dem Motto „Wählt für unsere Demokratie – nutzt eure Stimme!” vom Lidl Parkplatz zum Edeka Parkplatz aufgerufen, ebenfalls um 18 Uhr berichtet.
Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Im gesamten Rhein-Sieg-Kreis sind weiterhin zahlreiche Veranstaltungen und Kundgebungen geplant. In Siegburg wird seit zwei Wochen jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr eine Mahnwache in der Innenstadt abgehalten, initiiert von Nachbarn, die sich für Vielfalt und Toleranz einsetzen. Das Bündnis für Demokratie und Vielfalt Siegburg hat diese Initiative unterstützt. Zudem wurde in Niederkassel das Netzwerk „Niederkassel für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt – gegen Rassismus, Extremismus und Hass“ gegründet, das an diesem 29. Januar eine Kundgebung zur Erinnerung an den Jahrestag seiner ersten Demo abhält berichtet.
Die heutige Mahnwache auf dem Rathausplatz Niederkassel beginnt um 18.30 Uhr. Die Teilnehmer sind aufgefordert, Kerzen und Schilder mitzubringen, um ihrer Botschaft von Toleranz und Menschlichkeit Nachdruck zu verleihen. Der Anlass dieser Mobilisierung ist die Recherche von Correctiv über die AfD und deren Pläne zur Deportation unliebsamer Personen, was in der Bevölkerung Besorgnis über den gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgelöst hat berichtet.
Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus
In Frankenthal fand zudem eine bewegende Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus statt, die zum Nachdenken anregte. Oberbürgermeister Nicolas Meyer (FWG) zitiert die Erinnerungen eines fünfjährigen Jungen aus der Reichspogromnacht 1938, der beschrieb, wie er die Angriffe auf jüdische Einwohner damals erlebte. Es waren rund 80 Zuhörer anwesend, die der Einladung des Frankenthaler Bündnisses für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte folgten berichtet.
Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, der am 27. Januar begangen wurde, hat in der deutschen Gesellschaft nach wie vor eine große Bedeutung. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, hebt hervor, dass das Gedenken an alle betroffenen Gruppen, einschließlich der jüdischen Menschen, Sinti*zze, Rom*nja sowie gesellschaftlicher Außenseiter*innen, eine essentielle Verpflichtung darstellt. Die Erinnerung zeige auf, wie wichtig es ist, gegen Antisemitismus und weitere Diskriminierungen wachsam zu sein und die Rechte aller Menschen zu schützen stark betont.