Am 27. Dezember 2024 wurden im Rahmen des internationalen Kongresses „25 Jahre Exzellenz in der Herztransplantation“ in Târgu Mureș, Rumänien, Dr. med. Borko Ivanov und Dr. Ali Hojeij vom Helios Klinikum Siegburg für ihre herausragenden Leistungen in der Herzinsuffizienztherapie und mechanischen Kreislaufunterstützungstherapie ausgezeichnet. Der Kongress, der im November stattfand, feierte den 25. Jahrestag der ersten Herztransplantation in Târgu Mureș und wurde im Rahmen der IuBCvT-Gesundheitstage organisiert, wobei IuBCvT für „Institutul de Urgenţă pentru Boli Cardiovasculare şi Transplant“ steht.
Zu den präsentierten Themen gehörte ein mechanisches Kreislaufunterstützungsprogramm sowie ein seltener Patientenfall, in dem die minimalinvasive Stilllegung eines Kunstherzes behandelt wurde. Die Ergebnisse dieser Präsentation unterstreichen, dass ein Kunstherz-Programm in einem umfassenden Herzinsuffizienzzentrum realisierbar ist. Der Kongress zog renommierte Ärzte, Chirurgen und Professoren aus Rumänien und Europa an, die sich über die neuesten Fortschritte in der Herz-Kreislauf-Medizin und -Chirurgie austauschten.
Kollaboration auf internationaler Ebene
Die enge Verbindung zwischen den Herz- und Gefäßzentren in Siegburg und Târgu Mureș wurde seit 2022 aus einer chirurgischen Weiterbildung in Bad Oeyenhausen entwickelt. Dr. Dammrau, der leitende Gefäßchirurg, kooperiert schon seit mehreren Jahren mit rumänischen Kollegen. Durch regelmäßige Teilnahme des Zentrums in Târgu Mureș an nationalen und internationalen Kongressen wird der Wissensaustausch gefördert und die Diskussion innovativer Techniken zur Verbesserung der kardiovaskulären Versorgung angeregt.
Dr. Ivanov hob hervor, dass die erhaltene Auszeichnung eine Bestätigung der Teamarbeit sei und die internationale Zusammenarbeit von großem Wert ist.
Zusätzlich zu den Auszeichnungen und Präsentationen über mechanische Kreislaufunterstützung ist es wichtig, den aktuellen Stand der Herztransplantation zu betrachten. Laut Informationen von bdc.de bleibt die Herztransplantation der Goldstandard in der Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz. Trotz Fortschritten in der medikamentösen Therapie ist die Herztransplantation oder permanente mechanische Kreislaufunterstützung im Endstadium der Erkrankung erforderlich. Die Entwicklung kleiner elektrisch betriebener Pumpen hat die mechanische Kreislaufunterstützung in den letzten Jahren entscheidend verbessert.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland insgesamt 340 Herztransplantationen in 21 Kliniken vorgenommen, wobei die Allokation der Spenderherzen durch die Eurotransplant Foundation in den Niederlanden erfolgt. Die Wartezeit auf ein Spenderorgan beträgt je nach Blutgruppe und Körpergröße etwa 2 bis 4 Monate. Herztransplantationen werden in der orthotopen Technik via medianer Sternotomie durchgeführt, und die postoperative Immunsuppression umfasst verschiedene medikamentöse Behandlungen.
Die Überlebensraten nach Herztransplantation zeigen auf, dass etwa 60% der Patienten nach 10 Jahren und 23% nach 20 Jahren überleben. Während weiterhin Herausforderungen wie Komplikationen der mechanischen Kreislaufunterstützung bestehen, bleibt die Herztransplantation die beste Option zur Behandlung von Herzinsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium.