Der Bergische Geschichtsverein in Wermelskirchen (BGV) hat sich unter der Leitung von Volker Ernst vielseitig weiterentwickelt und positioniert sich als bedeutende Institution für Geschichtsinteressierte. Ernst, der 2015 die Führung des Vereins übernommen hat, war maßgeblich an der Initiierung eines historischen Kalenders beteiligt, der erstmalig im Jahr 2015 erschien und mittlerweile das zehnte Mal veröffentlicht wurde. Er bietet einen faszinierenden Vergleich von alten und neuen Stadtansichten und hat sich schnell als beliebtes Medium etabliert.
Ernst, aufgewachsen in einem Dreigenerationenhaus, fand sein Interesse an der Geschichte durch einen Brief seines Ur-Großvaters, was seine Motivation zur Familienforschung seit seinem 14. Lebensjahr prägte. Seit 2011 engagiert sich Ernst im BGV, wo er zunächst unter der Leitung von Klaus-Dieter Buse aktiv war. Seine Expertise, die er durch ein Studium der Information und Mathematik erlangte, kommt dem Verein besonders bei der Digitalisierung von Archivbeständen zugute.
Beitrag zur Heimatgeschichte
Der Verein bietet eine Vielzahl an Publikationen an, die sich mit der Wermelskirchener Geschichte befassen. So ist der neueste Band 19 der Reihe „Wermelskirchen – Beiträge zu unserer Geschichte“ unter der Federführung von Ernst erschienen. Dieser behandelt die Schulgeschichte in Wermelskirchen sowie in angrenzenden Orten und umfasst eine Zeitspanne vom ausgehenden Mittelalter bis zu aktuellen Geschehnissen. Mit 400 Seiten, nahezu 300 Abbildungen und unveröffentlichten Luftaufnahmen ist es ein umfangreiches Werk, das für 39,90 Euro (Mitglieder 37,90 Euro) erhältlich ist.
Ein weiteres Highlight ist der Kalender für das Jahr 2025, der historische Stadtansichten von Wermelskirchen präsentiert, einschließlich Fotos aus den 1890er bis 1960er Jahren. Der Preis hierfür liegt bei 19,90 Euro für Nicht-Mitglieder und 18,40 Euro für Mitglieder. Der Verein verzeichnet eine rege Teilnahme an seinen gut besuchten Vorträgen, die eine Tradition seit 1927 fortsetzen.
Archivnutzung und Forschung
Das Archiv des Bergischen Geschichtsvereins stellt eine wertvolle Ressource für die Familienforschung dar. Es wird von vielen Wermelskirchenern genutzt und ist für alle Interessierten zugänglich. Laut der Webseite des Stadtarchivs Wermelskirchen, ist die Nutzung grundsätzlich kostenlos und bietet Unterstützung bei der Recherche. Die Benutzer benötigen einen Antrag, der online heruntergeladen oder vor Ort ausgefüllt werden kann. Zudem sind einige Materialien zur Recherche online verfügbar, was die Zugänglichkeit für Historiker und Familienforscher erleichtert.
Ernst betont die Bedeutung der Archivstrukturen und sieht viele der aktuellen Herausforderungen in den historischen Unterlagen verankert. Für ihn steht fest: „Man kann aus der Geschichte lernen und es besser machen.“ Dies spiegelt sich auch in den 19 bisherigen Veröffentlichungen des BGV wider, die verschiedene Aspekte der heimatlichen Geschichte thematisieren, darunter auch die Schulgeschichte.
Zusätzlich plant der Verein eine Sonderausgabe zum Stadtjubiläum 2023, die 27 Beiträge von 22 Autoren vereint. Mit 384 Seiten und 454 Abbildungen soll sie einen umfassenden Überblick über die Geschichte Wermelskirchens bieten. Preislich liegt dieses Werk bei 32,50 Euro im lokalen Buchhandel.
Ein besonderes Werk über Carl Schmitz, das 1875 geboren wurde und eine bemerkenswerte Lebensgeschichte hat, ergänzt das Publikationsangebot. Die Autorin Marita Jendrischewski widmet sich in ihrem Buch dem Leben des Missionars, der 24 Jahre alt war, als er sich der Rheinischen Missionsgesellschaft anschloss. Das Buch ist für 17,90 Euro erhältlich.
Durch die zahlreichen Publikationen und Aktivitäten stellt der BGV in Wermelskirchen eine wertvolle Anlaufstelle für Geschichtsinteressierte dar und fördert das Verständnis und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der Region.