Die SPD in Nordrhein-Westfalen setzt sich für ein neues Programm namens „1.000 helle Orte“ ein, das zum Ziel hat, dunkle und unsichere Ecken in Städten besser zu beleuchten. Hintergrund dieser Initiative ist das Anliegen, das Sicherheitsgefühl insbesondere von Frauen zu stärken. Dunkle Wege, verlassene Parkhäuser und Unterführungen, die oftmals als „Angsträume“ wahrgenommen werden, stehen im besonderen Fokus. Diese Orte werden häufig mit Ängsten vor Belästigung oder körperlicher Gewalt verbunden, die vor allem Frauen* und Mädchen* betreffen, wie Studien belegen, wobei 57,9 % der Frauen angeben, gefährliche Orte zu meiden, im Vergleich zu 29 % der Männer* urbane-politik berichtet.
Im Rahmen des Programms schlägt die SPD die Einführung eines digitalen „Mängel- und Angstraummelders“ vor, der Bürger*innen ermöglicht, festgestellte Mängel wie defekte Beleuchtungen oder Vandalismus online zu melden. Das Konzept ähnelt einem bereits in Hessen eingeführten Modell. Dort wurden im ersten Jahr des Sicherheitsportals über 8.100 Meldungen eingereicht, von denen 4.900 zügig bearbeitet wurden. Die Informationen sollen dann an die zuständigen Kommunen oder die Polizei weitergeleitet werden, die schnellstmöglich reagieren sollen, um die Sicherheit der Bürger*innen zu gewährleisten.
Statistische Hintergründe und Sicherheitsfaktoren
Ein Rückblick in die Kriminalstatistik zeigt, dass in Deutschland die Angst vor Straftaten in den letzten Jahren stark schwankte. 2021 rangierte die Angst vor Straftaten nur auf Platz 20 der größten Sorgen der Bürger, lediglich 19 % der Befragten befürchteten, Opfer einer Straftat zu werden. Die persönliche Kriminalitätsfurcht wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Alter, Geschlecht und soziale Herkunft kompraev. Frauen empfinden häufig ein größeres Sicherheitsbedürfnis als Männer, was unter anderem daran liegt, dass 75 % der Tatverdächtigen männlich sind.
Zusätzlich zu beleuchtungstechnischen Maßnahmen fordert die SPD auch bauliche Umgestaltungen der Angsträume. Ein Wettbewerb für kommunale Projekte zur Gestaltung sichererer öffentlicher Räume könnte diese Initiative unterstützen. Neben der Verbesserung der Beleuchtung sind weitere allgemeine Maßnahmen, wie der Rückschnitt von Bäumen, sowie die Reinheit im öffentlichen Raum wichtig, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. In der urbanen Planung ist die Berücksichtigung von Sichtachsen und sicherheitsfördernden Strukturen von zentraler Bedeutung, um gefährliche Orte zu vermeiden.
Langfristige Strategien für mehr Sicherheit
Die SPD setzt somit ein starkes Zeichen für die Belange von Frauen* und anderen vulnerable Gruppen, deren Bewegung und Entscheidungsfreiheit im urbanen Raum häufig durch Angst eingeschränkt wird. Das Sicherheitsgefühl ist ein entscheidender Aspekt einer gendergerechten Stadtentwicklung. Kleine Veränderungen, wie die Verbesserung der Beleuchtung, können oft effektiver zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls beitragen als kostenintensive Sicherheitsmaßnahmen urbane-politik.
Zusammengefasst zeigt sich, dass eine Kombination aus technischer Aufklärung, baulichen Maßnahmen und einer aktiven Bürgerbeteiligung notwendig ist, um die Ängste vor Kriminalität und Belästigung spürbar zu reduzieren und ein Gefühl von Sicherheit und Freiheit für alle Bürger*innen zu schaffen. Dies ist nicht nur ein Ziel für die SPD, sondern eine gesellschaftliche Pflicht, die das Wohl aller im urbanen Raum lebenden Menschen im Blick haben sollte.