Am 3. März 2025 hat die Stadt Beckum offiziell beschlossen, der d-NRW beizutreten. Mit diesem Schritt verfolgt die Stadt das Ziel, ihre digitalen Verwaltungsservices auszubauen und die Effizienz ihrer Dienstleistungen erheblich zu steigern. Die d-NRW, eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR), agiert vorrangig im Interesse ihrer kommunalen Anteilseigner und fördert die Zusammenarbeit im E-Government zwischen Kommunen und dem Staatswesen in Nordrhein-Westfalen.
Bereits über 350 nordrhein-westfälische Kommunen nutzen die Möglichkeiten, die d-NRW bietet, um rechtliche und organisatorische Aspekte der digitalen Verwaltung zu optimieren. Beckum wird durch den Beitritt Zugang zu verschiedenen Kooperationsprojekten im Bereich Informationstechnik und E-Government erhalten.
Vorteile des Beitritts
Mit der Mitgliedschaft verbunden ist die Übernahme eines einmaligen Stammkapitalanteils von 1.000 Euro, der im Falle eines Austritts unverzinslich zurückgezahlt wird. Dies erfordert zwar eine anfängliche Investition, jedoch erwartet die Stadt, durch die neuen Nutzungsmöglichkeiten signifikante Einsparungen in Zeit und Aufwand erzielen zu können. Beckum hat bereits mehrere Online-Dienste implementiert, darunter Anwendungen für Wohngeld, Unterhaltsvorschuss und die Ehrenamtskarten-App NRW.
Die Trägerschaft bei d-NRW ermöglicht zudem ausschreibungsfreie Inhouse-Beauftragungen von Dienstleistungen gemäß dem Onlinezugangsgesetz (OZG). Diese Regelung unterstützt ein bürgerorientiertes und effizientes Verwaltungshandeln und stärkt die digitale Infrastruktur in der Stadt.
Der Rahmen für digitale Verwaltung
Die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Rahmen der d-NRW zielt darauf ab, die grundlegenden Standards und Rahmenbedingungen des E-Government-Gesetzes (EGovG NRW) und des OZG zu erfüllen. Diese gesetzlichen Vorgaben sind entscheidend für die erfolgreiche Digitalisierung der Verwaltungsprozesse in Nordrhein-Westfalen. Die d-NRW koordiniert die Entwicklung von Online-Diensten, stellt sicher, dass die Angebote nutzerorientierte Antragsprozesse und elektronische Kommunikation ermöglichen, und sorgt für eine medienbruchfreie Gestaltung der Verwaltungsabläufe.
Ein zentraler Aspekt ist die Registermodernisierung, die die Digitalisierung von Papierregistern zum Ziel hat. Dies schließt die Schaffung gemeinsamer Datenstandards sowie die Implementierung von Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen ein, um die Datenqualität zu verbessern und die Verwaltungsabläufe zu optimieren.
Die digitale Transformation in Deutschland wurde unter anderem durch das Onlinezugangsgesetz von 2017 angestoßen, dessen Ziel es war, bis Ende 2022 den digitalen Zugang zu Verwaltungsleistungen flächendeckend bereitzustellen. Obwohl dieses Ziel nur teilweise realisiert wurde, haben verschiedene Initiativen Fortschritte gezeigt, auch in Beckum. Mit dem Beitritt zur d-NRW wird die Stadt nicht nur ihre bestehenden digitalen Services erweitern, sondern auch aktiv zur flächendeckenden Umsetzung des E-Governments beitragen.
Insgesamt wird die sich rasch entwickelnde digitale Landschaft in der Verwaltung sowohl Bürgern als auch Unternehmen zugutekommen, indem sie einen schnelleren und benutzerfreundlicheren Zugang zu Informationen und Dienstleistungen ermöglicht, was eine wesentliche Reform für die Zukunft darstellt.