Am 24. März 2025 jährt sich der Absturz von Germanwings-Flug 4U9525, der vor fast zehn Jahren in den Alpen stattfand, zum zehnten Mal. Dieses tragische Ereignis gilt als die größte Katastrophe in der Geschichte der deutschen Luftfahrt. Der Vorfall endete mit dem Tod von 149 Menschen, darunter 144 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder, sowie dem Co-Piloten Andreas Lubitz, der den Absturz absichtlich herbeiführte. Ermittler sind überzeugt, dass Lubitz während des Fluges unter schwerer Depression litt, was zu dieser Entscheidung führte. Ein umfassender Bericht von Radio Herford befasst sich detailliert mit diesem tragischen Vorfall und dem bevorstehenden Jahrestag.
Für die Angehörigen der Opfer bleibt die Erinnerung schmerzhaft. Im Gedenken an die Katastrophe produziert die ARD einen aufwendigen Vierteiler, der die Geschichten der Hinterbliebenen beleuchtet. Die Filmemacherin Justine Rosenkranz bietet in dieser Dokumentation einen Blick auf die emotionalen Erfahrungen, die mit dem Verlust verbunden sind. Der Film lässt die betroffenen Familien zu Wort kommen und dokumentiert persönliche Erinnerungen, wie etwa eine letzte WhatsApp-Nachricht einer Tochter. Auch Erklärungen von Ehefrauen an ihre Kinder finden Platz in dieser bewegenden Erzählung.
Die Hintergründe des Unglücks
Andreas Lubitz hatte seine mentale Erkrankung offenbar vor seinem Arbeitgeber und seinen Kollegen verborgen. Eine Durchsuchung seiner Wohnung förderte medizinische Dokumente zutage, die auf eine Behandlung wegen Depressionen hinweisen. Bei weiteren Ermittlungen wurde festgestellt, dass er am Tag des Absturzes eine zerrissene Krankmeldung in seiner Wohnung hinterlassen hatte. Seine Ärzte hatten ihn von der Arbeit freigestellt, da er sich in psychiatrischer Behandlung befand. Dennoch hatte Lubitz alle erforderlichen medizinischen Prüfungen bestanden und galt 2013 als flugtauglich für Germanwings, wie Time berichtet.
Die Ermittler fanden während ihrer Nachforschungen keine Suizidnotiz in Lubitz’ Wohnung, jedoch Hinweise auf seine mentale Erkrankung. Während seiner Pilotenausbildung nahm Lubitz bereits eine Auszeit, die möglicherweise mit mentalen Problemen oder psychischer Erschöpfung in Verbindung stand. Lufthansa’s CEO erklärte, dass solche Pausen für Piloten nicht unüblich seien. Dennoch bleibt der genaue Grund für Lubitz’ Verhalten am Flugtag unklar, was die Ermittlungen zusätzlich kompliziert.
Die ARD-Dokumentation und deren Bedeutung
Die ARD-Dokumentation ist Teil der monatlichen „Crime Time“-Reihe und kombiniert emotionale Interviews mit nachgestellten Szenen der Ermittlungsarbeit. Der ruhige Erzählstil des Films lässt den Protagonisten Raum, ihre Geschichten zu teilen. Der Einsatz von Notizen des Copiloten, die seine Depression und Suizidgedanken dokumentieren, wirft tiefere Fragen zur Sicherheit im Cockpit und möglichen Systemversagen auf. Justine Rosenkranz hat seit der Katastrophe regelmäßigen Kontakt mit einigen Hinterbliebenen, was ihren Film zusätzlich authentisch macht.
Alle vier Folgen der Dokumentation sind bereits in der Mediathek der ARD verfügbar, ein Sendetermin im linearen Fernsehen steht jedoch noch aus. Damit will die ARD nicht nur den Opfern gedenken, sondern auch wichtige Diskussionen über mentale Gesundheit in der Luftfahrt anstoßen, die aufgrund dieser Tragödie wieder auf die Agenda gerückt sind.