Am 14. Januar 2025 hat die Stadt Nürnberg ein innovatives, digitales 3D-Stadtmodell online veröffentlicht. Dieses Modell bildet die gesamte Stadtlandschaft ab und steht für Bürgerinnen und Bürger, Stadtplaner, Architekten sowie Interessierte zur Verfügung. Durch die planungsunterstützenden Funktionen ermöglicht das 3D-Modell eine interaktive Erkundung der Stadt, indem Nutzer sich virtuell durch Nürnberg bewegen und Gebäude aus verschiedenen Perspektiven betrachten können. Andrea Heilmaier, die Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt, hebt hervor, dass das Modell die Erlebbarkeit der Stadtentwicklung auf ein neues Niveau hebt. Die Erstellung des Modells oblag dem Amt für Geoinformation und Bodenordnung, wobei es auf Luftbildern basiert, die im April 2024 gewonnen wurden. Laut kommune21.de wird das 3D-Stadtmodell kontinuierlich erweitert.
In Zeiten der Digitalisierung wird jedoch die Relevanz des klassischen städtischen Modellbaus zunehmend hinterfragt. Während digitale Zwillinge viele Vorteile in der Planung bieten, zeigt sich, dass reale Modelle durch ihre physische Präsenz und Detailtreue einige wesentliche Aspekte besser veranschaulichen können. Die räumlichen Zusammenhänge, Traufhöhen und Sichtachsen wirken in einem analogen Modell häufig eindringlicher als in idealisierten digitalen Darstellungen. Insbesondere ermöglichen reale Modelle den Betrachtern, verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Stadtlandschaft physisch zu erleben. Diese Merkmale sind entscheidend, um städtebauliche Qualitäten zu kommunizieren und zu überprüfen, da sie als Prüfstand für städtebauliche Entwürfe dienen, wie nuernberg.de berichtet. In Nürnberg existieren derzeit drei relevante Stadtmodelle, die nicht nur historische Elemente der Altstadt darstellen, sondern auch aktuelle Planungen unterstützen.
Die Entwicklung der Stadtmodelle in Nürnberg
Nürnbergs ältestes Stadtmodell, datiert auf das Jahr 1540, befindet sich im Kaiserburgmuseum. Ein weiteres Modell von 1939, das ebenfalls die Altstadt zeigt, wird im Stadtmuseum Fembohaus aufbewahrt. Aktuell gibt es ein Altstadtmodell im Maßstab 1:500, das aus zwölf Gipsplatten besteht und im Baukunstbeirat als Anschauungsinstrument verwendet wird. Außerdem existiert ein Gesamtstadtmodell im Maßstab 1:1000, das jedoch noch nicht vollständig ausgeführt ist. Das Stadtplanungsamt überwacht die Entwicklung aktueller Quartiers- oder Einzelplanungen mithilfe dieser Modelle und erzielt dadurch eine wertvolle Rückmeldung zur Stadtgestaltung.
Die Vorteile digitaler Modelle werden jedoch nicht bestritten. Diese ermöglichen eine präzisere Planung und Simulation von städtebaulichen Entwürfen. Laut urban-digital.de können digitale Zwillinge die Raumnutzung optimieren, die Sicherheit erhöhen und die Effizienz steigern. Besonders in städtischen Infrastrukturen wie Bahn- und U-Bahnstationen oder Einkaufszentren können sie wertvolle Einblicke hinsichtlich Fußgängerverkehr und Menschenmengenformen bieten. Das Ziel vieler dieser digitalen Ansätze ist es, die Begehbarkeit und Sicherheit in der Stadt zu verbessern und die Wegfindung zu optimieren.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl digitale als auch analoge Stadtmodelle ihre spezifischen Vorteile haben, die in der Stadtplanung sinnvoll kombiniert werden können. Nürnberg geht mit seinem neuen digitalen 3D-Modell einen weiteren Schritt in die Zukunft der Stadtentwicklung.