Organtransplantation in Deutschland: So funktioniert die lebensrettende Spende!

Informieren Sie sich über das Transplantationsgesetz in Deutschland, die Rolle der DSO und Eurotransplant sowie aktuelle Entwicklungen in der Organspende.
Informieren Sie sich über das Transplantationsgesetz in Deutschland, die Rolle der DSO und Eurotransplant sowie aktuelle Entwicklungen in der Organspende. (Symbolbild/ANA)

Organspende bleibt ein zentrales Thema in der Gesundheitsversorgung Deutschlands, insbesondere angesichts der ständig steigenden Zahl an Wartenden, die auf ein lebensrettendes Transplantat angewiesen sind. Jeder sollte sich eine Entscheidung über die Organspende treffen, warnt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die in diesem Bereich eine Schlüsselrolle spielt. Rheinpfalz berichtet von den zahlreichen Persönlichkeiten und Initiativen, die für Aufklärung und Entscheidungshilfen sorgen wollen.

Das Transplantationsgesetz (TPG), das seit dem 1. Dezember 1997 in Kraft ist, legt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen fest. Voraussetzung ist die eindeutige Einwilligung des Spenders, die von zwei unabhängigen Ärzten in Bezug auf den irreversiblen Ausfall des Gehirns bestätigt werden muss, wie es das Bundesgesundheitsministerium ausführt. In Deutschland koordiniert die DSO diese Vorgänge, während Eurotransplant für die Vermittlung der verfügbaren Organe an die Wartenden zuständig ist.

Die Rolle der DSO und der Eurotransplant

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist eine gemeinnützige Stiftung, die die postmortale Organspende koordiniert. Ihre Aufgaben umfassen die Organisation aller Schritte im Organspendebetrieb und die Abstimmung zwischen Transplantationszentren und Entnahmekrankenhäusern. Sie ist für die Identifizierung, Meldung und Organisation potenzieller Organspender verantwortlich. Die DSO ist auch nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert und beteiligt sich regelmäßig an nationalen sowie internationalen Projekten zur Verbesserung der Transplantationsmedizin, so die Informationen der DSO.

Ein wichtiger Aspekt des TPG ist die strikte Trennung der Bereiche Organspende, Vermittlung und Transplantation, um die Unabhängigkeit jeder Einheit zu gewährleisten. Eurotransplant, als Vermittlungsstelle, organisiert die geografische Verteilung der Organe unter den Mitgliedsländern, zu denen neben Deutschland auch die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn gehören. Dieser Verbund stellt sicher, dass die Organe den Patienten mit der dringendsten Notwendigkeit zugeteilt werden.

Gemeinschaftliche Verantwortung und Qualifikationen

Rund 1.300 Entnahmekrankenhäuser und etwa 50 Transplantationszentren in Deutschland arbeiten eng zusammen. Jedes Entnahmekrankenhaus ist gesetzlich verpflichtet, Transplantationsbeauftragte zu bestellen, die für die Identifizierung und Meldung potenzieller Spender zuständig sind. Diese Beauftragten müssen regelmäßig über die neuesten Entwicklungen im Bereich Organspende informiert werden und haben streng regulierte Zugangsrechte, um die Qualitäten des Verfahrens sicherzustellen.

Die Zusammenarbeit zwischen DSO, Eurotransplant, den Transplantationszentren und anderen Partnern ist entscheidend, um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Darüber hinaus muss die Finanzierung dieser Zuständigkeiten jährlich neu verhandelt werden, was einen kontinuierlichen Dialog zwischen den beteiligten Organisationen erfordert.

Die Ohnmacht, die die Wartenden empfinden, wird von Experten immer wieder thematisiert. Das langfristige Ziel ist es, die Aufklärungsarbeit zu intensivieren und mehr Menschen zu ermutigen, sich aktiv für die Organspende zu entscheiden. Nur so kann die spendenbereite Bevölkerung erhöht und die Wartelisten verkürzt werden, was letztlich vielen Menschenleben zugutekommen kann.

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