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Sonntag, 9. Februar 2025

Saarbrücken jubelt: 2:1 Sieg im Südwest-Derby gegen Mannheim!

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Ladendieb scheitert kläglich: Flucht endet an Glasschiebetür!

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Pasolini auf der Bühne: Drama, Politik und ein grausamer Mord!

Am 9. Februar 2025 feierte das Theater an der Ruhr in Mülheim die Premiere von „Pasolini. Io so – Mitteilungen an die Zukunft“. Inszeniert von Roberto Ciulli, liegt der Fokus des Stücks auf Pier Paolo Pasolini als politischem Intellektuellen und Poet, und nicht nur auf seiner Rolle als Filmregisseur. Die Inszenierung thematisiert die tiefgreifende Verbindung zwischen Politik und organisiertem Verbrechen, was insbesondere auf Pasolinis ungeklärten Mord im November 1975 anspielt, der in Ostia nahe Rom brutal vollzogen wurde.

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Pasolini, der als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts gilt, war unter anderem als Poet, Schriftsteller und Filmemacher aktiv. Er war bekannt für seine politischen Kolumnen und offene Kritiken, die ihm viele Feinde machten. Während er zum Zeitpunkt seines Todes an seinem Film „Salò, die 120 Tage von Sodom“ arbeitete, war er zugleich mit dem monumentalen Roman „Petrolio“ beschäftigt, dessen Kapitel 21 möglicherweise versteckte Verbindungen zwischen Politik und der Mafia aufdeckte. Diese Aspekte seiner Person und Werke werden in der Produktion eindrucksvoll beleuchtet.

Einführung in die Inszenierung

Das Stück beginnt als Doku-Drama mit einem Schwarz-Weiß-Ausschnitt von den Abendnachrichten des italienischen Fernsehens vom Tag von Pasolinis Mord. Hier wird die brutale Realität des Verbrechens und dessen juristische Nachspiele thematisiert. Renommierte Schauspieler wie Maria Neumann, Klaus Herzog, Albert Bork, Bernhard Glose und Ferhat Keskin bringen die Geschehnisse anschaulich auf die Bühne.

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„Io so“, eine Kolumne Pasolinis aus dem Jahr 1974, in der er Verantwortliche für Bombenanschläge benennt, wird in Form einer Schulsituation inszeniert, in der ein Lehrer den Text diktiert. Diese Darstellung vermittelt nicht nur die politische Brisanz von Pasolinis Schriften, sondern auch seinen unerschütterlichen Willen, sein Weltbild mit allen Mitteln zu verbreiten.

Der Mensch Pasolini

Der zweite Teil des Stücks präsentiert Pasolini als Künstler und Mensch. Ein Engel erscheint am Grab des großen Poeten, während Maria Callas eine Arie singt. Dies wird von einem fröhlichen Beisammensein von Clowns begleitet, was einen scharfen Kontrast zu den ernsten Themen des ersten Teils bietet. Eine herausragende Rolle spielt Eva Mattes, die Pasolinis Mutter verkörpert und um Erbarmen für ihren toten Sohn fleht.

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Pasolinis Tod bleibt ein umstrittenes Thema in der italienischen Gesellschaft. Kritiker wie Alberto Moravia haben das Verbrechen als das Ergebnis eines komplexen gesellschaftlichen Kontextes beleuchtet, in dem die „Mörder“ die Einzelpersonen waren, während die „Kunden“ die italienische Gesellschaft als ganzes darstellt. Die brutalen Umstände seines Todes und die bis heute ungeklärten Hintergründe werfen einen Schatten auf sein künstlerisches Erbe.

Nach der Premiere findet eine Feier mit DJ Ben Postler und Italo-Hits statt, bei der die Zuschauer die Möglichkeit haben, sich mit den Themen des Stücks auseinanderzusetzen. Diskussionsrunden sind für den 9. und 27. Februar geplant, bei denen Roberto Ciulli, Dramaturgin Paola Barbon und das Ensemble ihre Perspektiven zur Inszenierung und zu Pasolinis Erbe teilen wollen. Ein weiteres Highlight wird ein Gespräch am 13. März sein, bei dem Roberto Ciulli und Eva Mattes die Geheimnisse des Schauspiels beleuchten werden.

Das Theater an der Ruhr hat sich mit „Pasolini. Io so – Mitteilungen an die Zukunft“ der Herausforderung angenommen, das Leben und die komplexe Persönlichkeit eines der faszinierendsten Denker des 20. Jahrhunderts auf die Bühne zu bringen, und bietet damit dem Publikum einen tiefen Einblick in die Verstrickungen von Kunst, Politik und Gewalt. Die Inszenierung zieht ein zusätzliches Licht auf die unaufgeklärten Aspekte seines Lebens und Tods und lässt die Zuschauer in einen anhaltenden Diskurs eintauchen.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.ruhrnachrichten.de/kultur-dortmund/pasolini-weiss-um-das-geheimnis-seines-todes-premiere-im-theater-an-der-ruhr-in-muelheim-w995455-2001547957/
https://www.theater-an-der-ruhr.de/en/programm/stuecke/7011-pasolini-io-so-mitteilungen-an-die-zukunft-ua

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