Am 8. Februar 2025 haben die Grünen eine besondere Veranstaltung organisiert, die dem Andenken an Petra Kelly, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsbewegung, gewidmet ist. Kelly, die 1980 als Gründungsmitglied der Grünen in den Bundestag eintrat, bleibt eine Inspiration für viele, insbesondere durch ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit und ökologisches Bewusstsein. Anläßlich der Veranstaltung wird der neue Dokumentarfilm „Petra Kelly – Act now!“ von Doris Metz gezeigt, der vor wenigen Wochen bundesweit in den Kinos lief. Die Veranstaltung bietet zudem die Möglichkeit, sich in einer Diskussionsrunde über die Themen „Demokratie und Zivilcourage“ auszutauschen.
Diskussionspartner sind Matthias Koch, Bundestagskandidat der Grünen, sowie Katharine Trimpop, Sprecherin der Grünen im Märkischen Kreis. Trimpop betont die Bedeutung, an den Visionen von Petra Kelly festzuhalten, um eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen. Koch hebt hervor, dass die Veranstaltung nicht nur Einblicke in Kellys Leben bietet, sondern auch als Plattform für den Austausch über aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen dient.
Das Vermächtnis von Petra Kelly
Petra Kelly, die 1947 in Günzburg geboren wurde, hat ihr Leben der Verfolgung von Frieden und Gerechtigkeit gewidmet. Ihre frühen Jahre waren geprägt von einem ständigen Engagement für soziale Themen, das sie bereits während ihrer Zeit an der American University in Washington, D.C., entfaltete. Dort schloss sie ein Studium der politischen Wissenschaften ab und gewann Anerkennung als beste ausländische Studentin. Ihr schulischer und politischer Werdegang war stark von den Idealen Mahatma Gandhis und Martin Luther Kings geprägt.
Nachdem sie 1970 nach Europa zurückgekehrt war, trat sie der SPD bei und war aktiv in Bürgerinitiativen. Doch 1979 trennte sie sich von der SPD und half, die Grünen zu gründen, für die sie fortan als erste Fraktionssprecherin im Bundestag kämpfte. Dabei setzte sie sich vehement für Themen wie Friedenspolitik und Menschenrechte ein. Kelly war in den 80er Jahren in den USA bekannter als viele deutsche Politiker und wurde weltweit als globale Aktivistin geschätzt, die sich gegen Atomwaffen und für Menschenrechte starkmachte.
Eine tragische Wendung
Petra Kellys Leben nahm eine tragische Wendung, als sie 1992 unter mysteriösen Umständen tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Es gab lange Zeit die Annahme, dass es sich um einen Doppelsuizid handelte, doch Lukas Beckmann und andere glauben, dass Mord im Spiel war, begangen von ihrem Lebensgefährten Gerd Bastian. Der Tod von Kelly, die nur 44 Jahre alt wurde, bleibt ein Rätsel, das selbst heute noch Fragen aufwirft. Hinweise auf Bastians mögliche Kontakte zu Geheimdiensten sorgen für zusätzliche Spekulationen über die Umstände ihres Todes.
In den jüngsten Jahren ist Petra Kelly immer mehr in Vergessenheit geraten. Doch ihre Visionen und ihr Kampf für eine bessere Welt sind nach wie vor relevant. Die Petra-Kelly-Stiftung, die ihrem Namen und Erbe huldigt, erhält zahlreiche Zuschriften über die aktuelle Politik der Grünen, besonders zu Fragen wie den Waffenlieferungen an die Ukraine. Wie die Stiftung berichtet, könnte der neue Film und die damit verbundenen Veranstaltungen dazu beitragen, Kellys Einfluss auf heutige Bewegungen wie Fridays for Future wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Kellys Empathie und ihr Engagement für Menschenrechte sind heute noch aktuell. Der Diskussionsabend ist somit nicht nur eine Hommage an ihr Gedächtnis, sondern auch ein wichtiger Schritt, junge Menschen zu aktivieren und zu inspirieren, sich für die Werte einzusetzen, für die sie ein Leben lang gekämpft hat. Wie ein Veranstalter treffend bemerkt: „Wir müssen an ihre Visionen festhalten, um die Herausforderungen von heute zu bewältigen.“ Die Veranstaltung und der Film sind damit ein Appell an alle, sich für eine bessere Zukunft einzusetzen und jenen Weg fortzuführen, den Petra Kelly einst beschritt.