Phishing-Warnung: So schützen Sie Ihr Geld vor Cyberbetrügern!

Kassel: Starker Anstieg von Online-Banking-Betrugsfällen bis 2025. Verbraucherzentralen warnen vor Phishing-Mails und Betrügern.
Kassel: Starker Anstieg von Online-Banking-Betrugsfällen bis 2025. Verbraucherzentralen warnen vor Phishing-Mails und Betrügern. (Symbolbild/ANAG)

Phishing-Warnung: So schützen Sie Ihr Geld vor Cyberbetrügern!

Die Zahl der Bankkunden, die mit Phishing-Mails konfrontiert werden, nimmt alarmierend zu. Laut dem Merkur stieg die Anzahl der Online-Banking-Betrugsfälle in Deutschland auf etwa 90.000 jährlich, was einem Anstieg von rund 50 Prozent in den letzten fünf Jahren entspricht. Diese besorgniserregenden Zahlen sind ein klarer Aufruf zur Wachsamkeit in der digitalen Finanzwelt.

Besonders betroffen sind Kunden, die durch gefälschte E-Mails, in denen angebliche Updates zum TAN-Verfahren gefordert werden, in die Falle gelockt werden. Ein Opfer berichtete, dass er durch eine solche Nachricht 22.000 Euro verloren hat, die Details wurden in der ARD-Sendung Marktcheck am 8. April 2025 vorgestellt. Bernd Alt, beispielsweise, erhielt eine vermeintlich authentische E-Mail von der comdirect, die ihn aufforderte, seine PhotoTAN-Einstellungen zu aktualisieren.

Die Tücken des Phishing

Nach dem Klick auf den bereitgestellten Link gab Alt seine Daten auf einer gefälschten Webseite ein und autorisierte unbewusst mehrere Überweisungen. „Die Bank hat zu langsam reagiert“, kritisierte er die comdirect, während die Bank die Vorwürfe zurückwies und erklärte, dass sie keine Informationen über ihre internen Bearbeitungsweisen offenlegen würden. Dieser Vorfall ist nur einer von vielen, der die Schwächen des Bankensystems aufzeigt. Laut einer Studie der Verbraucherzentrale Bundesbank erweisen sich die Sicherungssysteme vieler Banken als oftmals nicht zuverlässig.

Nuriye Yildirim, eine Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht, sieht hierin eine starke Mitverantwortung der Banken. Sie fordert schnellere Reaktionen und umfassende Unterstützung für betroffene Kunden. Die Verbraucherzentrale warnt regelmäßig vor den aktuellen Fake-Mails, die Banken simulieren – ein Thema, welches immer mehr Kunden betrifft, wie auch die Nutzer der Targobank. Diese wurden kürzlich aufgefordert, ihre Kontaktdaten zu verifizieren.

Warnungen vor aktuellen Betrugsversuchen

Eine E-Mail von der Targobank trägt den Betreff „Aktualisierung erforderlich: Sicherheitsüberprüfung für Konto. / Ref. >beliebige Zahlenreihenfolge<“. Die Einladung zur „Verifizierung“ sieht zwar seriös aus, birgt jedoch die typischen Anzeichen für Phishing: eine unpersönliche Anrede und unseriöse Absenderadresse sowie der enthaltene Link. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Kunden, der Aufforderung nicht nachzukommen und solche E-Mails in den Spam-Ordner zu verschieben sowie in der offiziellen App oder auf der Webseite der Targobank nach ähnlichen Meldungen zu suchen.

Phishing ist nicht nur auf E-Mails beschränkt; auch telefonische Betrugsversuche nehmen zu. Betrüger geben sich als Bankmitarbeiter aus und fordern zur Datenüberprüfung über Apps wie VR-SecureGoPlus auf. Ein Fall, der vor dem Landgericht Darmstadt verhandelt wurde, zeigt dies deutlich: Ein Betrüger hatte 28 Buchungen im Wert von über 6.700 Euro veranlasst, da der Kontoinhaber die Überprüfung nicht ausreichend hinterfragte. Das Gericht entschied, dass keine grobe Fahrlässigkeit des Kontoinhabers vorlag, da keine sensiblen Daten direkt weitergegeben wurden.

Ein weiteres Beispiel kommt aus Köln, wo ein Kontoinhaber 14.000 Euro verlor, nachdem er zugestimmt hatte, seine digitale Debitkarte zu registrieren, ohne zu prüfen, wer tatsächlich anruft. Auch hier erkannte das Gericht die Umstände als nicht grob fahrlässig an. Im Gegensatz dazu entschied das Landgericht Göttingen in einem anderen Fall, dass eine Frau grob fahrlässig handelte, als sie das Pushtan-Verfahren mehrfach freigab und dadurch einem Betrüger Zugriff gewährte.

Diese Urteile beleuchten den Versuch der Gerichte, einen Ausgleich zwischen dem Schutz der Verbraucher und der Verantwortung der Banken zu finden. Während in vielen Fällen den Banken eine Verantwortung zugesprochen wird, zeigt sich, dass Verbraucher ebenfalls wachsam sein müssen, um ihre finanziellen Mittel zu schützen.

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