In einer eindringlichen Rede in Wolfenbüttel hat Verteidigungsminister Boris Pistorius die alarmierende Lage der deutschen Sicherheitsarchitektur thematisiert. Vor rund 500 Zuhörern stellte er klar, dass Deutschland sich in einer kritischen Situation befindet. Laut Pistorius ist die Bundeswehr derzeit nicht in der Lage, das Land im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Dies sei das Ergebnis jahrelanger Vernachlässigung und mangelnder Investitionen in die eigene Sicherheit. „Wir haben einfach nur an die eigene Sicherheit geglaubt, statt in sie zu investieren“, erklärte er und forderte ein Umdenken in der Verteidigungspolitik. Diese Aussagen wurden von [Merkur](https://www.merkur.de/deutschland/niedersachsen/muss-abschrecken-und-kriegstuechtig-werden-pistorius-mahnt-deutschland-zr-93392638.html?utm_source=merkur&utm_medium=referral&utm_campaign=merkur) unterstützt, die die Dringlichkeit der Situation unterstrichen.
Pistorius betonte, dass die militärische Abschreckung und Kriegstüchtigkeit für Deutschland von entscheidender Bedeutung seien. „Bereite den Krieg vor, wenn du Frieden willst“, zitierte er die Römer und machte deutlich, dass jeder potenzielle Aggressor wissen müsse, dass ein Angriff auf Deutschland mit hohen Kosten verbunden wäre. „Wir brauchen eine Bundeswehr, die so aufgestellt und ausgestattet ist, dass sie uns gemeinsam mit unseren Alliierten verteidigen kann“, so der Minister weiter.
Die alarmierende Realität der Bundeswehr
Die Realität ist jedoch düster: Deutschland kämpft mit einem Mangel an Soldaten und einer maroden Infrastruktur. Pistorius wies darauf hin, dass es nicht nur an der Ausstattung fehle, sondern auch an der Bereitschaft der Bürger, sich für die Verteidigung des Landes einzusetzen. „Wir haben nicht annähernd ausreichend Soldaten und Soldatinnen“, erklärte er und verwies darauf, dass die Wehrdienst-Aussetzung im Jahr 2011 fatale Folgen für die Rekrutierung hatte. Die gesamte Wehrüberwachung und die Betreuung der Reservisten wurden abgeschafft, und viele Kasernen sind geschlossen worden.
„Wir müssen jetzt alles neu aufbauen, aber das wird Jahre dauern“, warnte Pistorius. Er kündigte an, dass Platz für 5.000 zusätzliche junge Männer und Frauen geschaffen werden kann, die eine Wehrdienst-Ausbildung machen möchten. Doch die Frage bleibt: Haben wir die Zeit, uns vorzubereiten?
Der Druck wächst
In einer Zeit, in der Russland seine militärischen Kapazitäten ausbaut und bereits 1,3 Millionen Soldaten mobilisiert hat, ist die Dringlichkeit der Situation nicht zu übersehen. Pistorius appellierte an die Bürger, sich auf mögliche Krisen vorzubereiten und wies auf die Notwendigkeit eines Ausbaus des Zivilschutzes hin. „Wir müssen alles tun, so schnell wie möglich, und hoffen, dass die Zeit reicht“, sagte er besorgt.
Die Debatte um die militärische Aufrüstung und die Sicherheit Deutschlands wird durch die aktuellen geopolitischen Spannungen weiter angeheizt. Wie [regionalHeute.de](https://regionalHeute.de/droht-jetzt-ein-weltkrieg-so-sollen-wir-uns-vorbereiten) berichtete, ist es entscheidend, dass jeder Bürger sich selbst auf Krisen vorbereitet. In Anbetracht der sich zuspitzenden Lage ist es unerlässlich, dass Deutschland nicht nur auf Worte, sondern auch auf Taten setzt, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.