Der demokratische Dialog und die politische Bildung stehen im Fokus zahlreicher Initiativen, besonders im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl 2025. Die GEW Hessen hat mit der Aktion „Platz nehmen für Demokratie“ aus Nordhessen eine gezielte Maßnahme ins Leben gerufen, um diesen Dialog an Schulen und Bildungseinrichtungen zu fördern. Zielgruppen sind Schüler:innen und junge Erwachsene ab Jahrgangstufe 10, die durch organisiert gestaltete Diskussionen zu zentralen politischen Themen sensibilisiert werden sollen.
Im Rahmen der Initiative stehen moderierte Besuche von mindestens 90 Minuten Dauer auf dem Programm. Diese Besuche beinhalten Gruppendiskussionen über Demokratie, Werte, Gesellschaft, Vielfalt und Menschenrechte. Besonders erwähnenswert ist die Unterstützung durch Kartensets und einfache Regeln, um respektvolle und mutige Auseinandersetzungen mit kontroversen Themen vor der Bundestagswahl zu ermöglichen.
Schulen als Räume des Dialogs
Die Initiative soll bis zum 23. Februar 2025 durchgeführt werden, um möglichst viele Institutionen in den Dialog einzubeziehen. Tobias Cepok ist Ansprechpartner für Anfragen, die an tcepok@gew-hessen.de gerichtet werden können. Das Konzept verfolgt das Ziel, einen Raum zu schaffen, wo auch schwierige Themen diskutiert werden können, um den respektvollen Diskurs in Bildungseinrichtungen nachhaltig zu fördern.
Zusätzlich zur hessischen Initiative ruft die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) nach rund 1.000 Orten für die Initiative „Raum für Demokratie“. Die bpb verfolgt das Ziel, eine überparteiliche Diskussion der Themen, die die Bundestagswahl betreffen, zu ermöglichen. Angesprochen sind verschiedene Bildungseinrichtungen, lokale Initiativen, Buchhandlungen sowie Vereine und Unternehmen in ganz Deutschland.
Ressourcen und Unterstützung
Thomas Krüger, Präsident der bpb, hebt hervor, wie wichtig es ist, das Engagement für eine demokratische Gesellschaft sichtbar zu machen. Vertrauensvolle Diskussionen sollen in den sich registrierenden Orten stattfinden, die zudem Zugang zu kostenlosen Materialien erhalten, um die demokratische Mitgestaltung zu unterstützen. Jedes teilnehmende Institution wird auf einer interaktiven Karte erfasst und erhält ein Demokratie-Kit mit gedruckten Materialien und einem Plakat zur Initiative.
Ein weiteres Instrument zur politischen Aufklärung wird der Wahl-O-Mat für die Bundestagswahl 2025 sein, der am 6. Februar veröffentlicht wird. Auf der Website der bpb werden fortlaufend Informationsangebote zur Bundestagswahl bereitgestellt, um das Wählen und die damit verbundenen Themen voranzutreiben.
Die Diskussion über Demokratie fällt nicht nur auf aktuelle politische Bestrebungen, sondern hat auch historische Wurzeln. Das Deutsche Schulportal verweist auf die politische Sozialisationsfunktion der Schule seit den 1970er-Jahren. Trotz erheblicher Fortschritte in der politischen Bildung gibt es auch massive Konflikte und Herausforderungen, die sich über die Jahrzehnte hingezogen haben. Themen wie Chancengerechtigkeit und Schülermitbestimmung sind nach wie vor relevante Diskussionspunkte.
Insgesamt stehen wir vor einer wichtigen Zeit, in der Bildungseinrichtungen nicht nur als Lernorte, sondern auch als vielschichtige Räume des demokratischen Dialogs agieren müssen. Um die demokratische Kultur zu fördern und zu festigen, sind Initiativen wie „Platz nehmen für Demokratie“ und „Raum für Demokratie“ von größter Bedeutung.