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Politik trifft Apotheker: Zukunft der Apotheken im Fokus der Reform

Apotheker aus Attendorn und Olpe warnen bei einem Treffen mit der Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari (SPD) vor einem drohenden Apothekensterben aufgrund unzureichender Vergütung und steigender Kosten, während das geplante Apothekenreformgesetz der Bundesregierung auf sich warten lässt und der Branche im Jahr 2023 bereits 500 Schließungen brachte.

In Deutschland stehen Apotheken vor großen Herausforderungen, die sich nicht nur auf die wirtschaftliche Stabilität, sondern auch auf die Gesundheitsversorgung auswirken können. Insbesondere in der Region Olpe und Attendorn sind die besorgniserregenden Entwicklungen Anlass für Gespräche zwischen lokalen Apothekern und der Politik.

Treffen zwischen Politik und Apothekern

Nezahat Baradari, die Bundestagsabgeordnete der SPD, kam mit Apothekern aus Attendorn und Olpe zusammen, um die gegenwärtigen Probleme zu erörtern. An ihrem Tisch saßen unter anderem Maurice Marke und Christian Springob aus Attendorn sowie Dr. Gerd Franke und Thomas Ullenboom aus Olpe. Die Gespräche fanden in Baradaras Wahlkreisbüro statt, wo sie sich auch auf persönlicher Ebene mit den Herausforderungen der Apotheken auseinandersetzte.

Einblicke in die Apothekenpraxis

Vor dem Treffen verbrachte Baradari eine längere Zeit in der „Apotheke am Kölner Tor“, um einen Einblick in den Alltag der Apotheker zu erhalten. Diese praktischen Erfahrungen sollen ihr helfen, die Thematik besser zu verstehen und die Anliegen der Apotheker umfassender zu vertreten.

Herausforderungen durch das Apothekenreformgesetz

Ein zentrales Thema der Diskussion war das geplante Apothekenreformgesetz, das am 17.07. vom Bundeskabinett hätte verabschiedet werden sollen, jedoch vorerst gestoppt wurde. Die Meinungen über die Vorschläge im Referentenentwurf divergieren stark: Apotheker befürchten, dass die vorgesehenen Maßnahmen nicht ausreichen, um die wirtschaftliche Basis der Apotheken zu sichern. Franke äußerte besorgt, dass die Nettogewinne stark sinken, während die Kosten für Rohstoffe und Personal drastisch gestiegen sind.

Warnungen vor Apothekensterben

Die alarmierenden Zahlen sprechen für sich: In diesem Jahr haben bereits 500 Apotheken geschlossen, und seit 2010 sind etwa 4000 Apotheken aus dem deutschen Gesundheitswesen verschwunden. Marke betonte, dass viele Apotheker aufgrund der gegenwärtigen Umstände in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Auch der Nachwuchs bleibt oft aus, da angehende Apotheker angesichts niedriger Vergütung und besserer Möglichkeiten im Ausland skeptisch auf die Selbstständigkeit blicken.

Konstruktiver Austausch ist nötig

Nezahat Baradari zeigte sich solidarisch mit den Sorgen der Apotheken und erkannte die Notwendigkeit einer deutlichen Honorarerhöhung an. Es sei entscheidend, weiterhin im Gespräch zu bleiben, um Lösungen für die unterschiedlichen Ansichten zu finden. „Die Reform hat noch einen langen Weg vor sich. Ich werde mich intensiv dafür einsetzen, dass die Stimmen der Apotheker gehört werden“, versprach sie.

Fazit und Ausblick

Die Situation der Apotheken hat weitreichende Konsequenzen nicht nur für die Apotheken selbst, sondern auch für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Die Gespräche zwischen den Apothekern und der Politik sind ein kleiner, aber wichtiger Schritt, um den drohenden Ruin vieler Apotheken abzuwenden. Baradari lud die Apotheker ein, ihre praktischen Probleme weiterhin offen zu kommunizieren, um effektive Lösungen zu entwickeln. Ein transparenter Dialog wird als Grundlage gesehen, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu bewältigen und die Apotheken in Deutschland zu stärken.

NAG

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