In den malerischen Landschaften von Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim und Garmisch-Partenkirchen braut sich ein Sturm zusammen. Die geplante Schließung der Integrierten Leitstelle (ILS) Oberland sorgt für massive Proteste. Tausende von Menschen haben bereits ihre Unterschrift gegen die Fusion mit der ILS in Fürstenfeldbruck geleistet. Laut einem Bericht von Merkur haben bereits 3388 Menschen die Petition unterzeichnet, um ihre Stimme gegen diese Entscheidung zu erheben.
Die Schließung der ILS Oberland könnte fatale Folgen für die Notfallversorgung in der Region haben. Robert Ziller, ein erfahrener Rettungsdienstmitarbeiter und Initiator der Petition, betont die Bedeutung der lokalen Kenntnisse der Disponenten. „Die räumliche Nähe ist entscheidend“, erklärt Ziller, der selbst 27 Jahre im Rettungsdienst tätig war. „Die Disponenten in Fürstenfeldbruck haben keine Erfahrung mit den speziellen Herausforderungen, die unsere Berge, Täler und Gewässer mit sich bringen.“
Proteste und Unterschriften sammeln
Die Proteste nehmen zu, und die Unterschriftensammlung zeigt, wie sehr die Bürger besorgt sind. „In Sachen Sicherheit für die Bürger im Oberland darf nicht gespart werden“, äußert ein Unterstützer auf der Petitionsplattform. Viele Menschen befürchten, dass eine Zentralisierung der Leitstelle zu erheblichen Qualitätsverlusten führen könnte. Ein Arzt aus Münsing hebt hervor, dass die lokalen Gegebenheiten für die Arbeit der Leitstelle unerlässlich sind. „Leitstellen müssen lokale Verhältnisse kennen und daher ortsnah sein“, sagt er.
Die Bedenken sind nicht unbegründet. Die Region zieht jährlich Millionen von Touristen an, die auf eine zuverlässige Notfallversorgung angewiesen sind. Ziller weist darauf hin, dass in den Landkreisen der ILS Oberland jährlich 3,6 Millionen Übernachtungsgäste und über 7 Millionen Tagesgäste gezählt werden. „Die Kosten für die Fusion sind noch nicht abzuschätzen, und die Zeitspanne von 14 Monaten für die Umsetzung ist besorgniserregend“, fügt er hinzu.
Die Antwort des Verbands
Der Zweckverband, der die ILS betreibt, hat auf die Bedenken reagiert und erklärt, dass eine Fusion nur erfolgen wird, wenn alle technischen und organisatorischen Voraussetzungen erfüllt sind. Sicherheit habe oberste Priorität, und die regionalen Besonderheiten würden auch bei einer Alarmierung durch die gemeinsame ILS in Maisach berücksichtigt. „Die bestehenden Alarmierungsplanungen und Konzepte werden übernommen“, so der Verband.
Doch die Bürger bleiben skeptisch. „Die Entscheidung, ob die qualitative Versorgung der Patienten dem Kostenfaktor weichen muss, wird hier getroffen“, warnt eine ehemalige Rettungsdienstmitarbeiterin aus Garmisch-Partenkirchen. Die Unterschriftensammlung geht weiter, und die Menschen in der Region sind entschlossen, ihre Stimme zu erheben. Die Petition auf Openpetition.de hat bereits fast 3400 Unterschriften gesammelt, und Ziller ist optimistisch, dass dies politisch Wirkung zeigen könnte.
Die Situation bleibt angespannt, und die Bürger fordern, dass ihre Sicherheit nicht auf dem Altar der Kostensenkung geopfert wird. Die ILS Oberland ist nicht nur eine Notrufstelle, sondern auch ein Symbol für die regionale Verankerung der Hilfe, die in Krisenzeiten von entscheidender Bedeutung ist. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stimmen der Bürger gehört werden und ob die ILS Oberland tatsächlich geschlossen wird.