Rauchverbot für Kinder: Deutschland richtet sich nach Frankreich!

Politiker in Deutschland fordern ähnliche Rauchverbote wie in Frankreich, um Kinder vor passivem Rauch zu schützen.
Politiker in Deutschland fordern ähnliche Rauchverbote wie in Frankreich, um Kinder vor passivem Rauch zu schützen. (Symbolbild/ANA)

Deutschland - Was bringt der Sommer für die Luftqualität in Deutschland? Nach dem mutigen Schritt Frankreichs, ein umfassendes Rauchverbot in öffentlichen Bereichen ab Juli einzuführen, setzen auch hiesige Politiker von SPD und Grünen auf ähnliche Maßnahmen. In Frankreich gilt das Verbot in Parks, vor Schulen und an Bushaltestellen, um insbesondere Kinder vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen. Dagmar Schmidt von der SPD hebt hervor, wie wichtig dieser Schutz für die Gesundheit der Jüngsten ist. „Das französische Rauchverbot ist ein gutes Vorbild für uns“, meint sie. Auch Janosch Dahmen von den Grünen schließt sich diesem Vorstoß an und fordert neben Rauchverboten auch höhere Tabaksteuern und ein striktes Werbeverbot für Tabakprodukte. Die gesundheitlichen Folgen für die Krankenkassen seien nicht zu unterschätzen.

Wie sieht es mit den E-Zigaretten aus? Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und fordert eine Erweiterung des Nichtraucherschutzes auf Vapes und E-Zigaretten. Sie warnt davor, dass diese Geräte oft mehr gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, als zunächst angenommen. Die Ministerin macht deutlich, dass die Bundesregierung bereits Maßnahmen ergriffen hat, um E-Zigaretten in das Bundesnichtraucherschutzgesetz aufzunehmen. Doch die Verantwortung von Gaststätten bis hin zu Schulen liegt gemäß der Vorgaben bei den Ländern, was den Schutz in diesen Einrichtungen unzureichend macht. „Wir brauchen dringend strengere Vorgaben, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen“, fordert Warken.

Ein notwendiger Schritt für die Gesundheit

Einige Experten kritisieren den derzeitigen Nichtraucherschutz in Deutschland als unzureichend und warnen vor den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums. Die Deutsche Krebshilfe appelliert an die Bundesregierung, mehr für die Prävention zu tun, insbesondere anlässlich des Weltnichtrauchertags. Laut aktuellen Statistiken ist der Tabakkonsum der größte vermeidbare Risikofaktor für Krebs – in Deutschland sind 80% der Lungenkrebsfälle rauchbedingt. Jährlich sterben mindestens 127.000 Menschen aufgrund ihrer Rauchgewohnheiten. Die Krebsgesellschaft fordert daher ein Rauchverbot auf Spielplätzen, Sportstätten und in Bildungseinrichtungen, um die Jüngeren zu schützen und ein generelles Umdenken zu fördern.

Doch nicht nur Deutschland hat Handlungsbedarf. Auch auf europäischer Ebene schlägt die EU vor, Rauchverbote im Freien einzuführen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt zudem vor aromatisierten Nikotinprodukten, die besonders für junge Menschen attraktiv sind. Statistiken zeigen, dass 12,5% der Minderjährigen in der WHO-Europaregion im Jahr 2022 E-Zigaretten nutzten, verglichen mit nur 2% der Erwachsenen.

Zusammengefasst zeigt sich: Es gibt viel zu tun, um das Rauchverhalten in Deutschland nachhaltig zu verändern und die Gesundheit der Menschen, insbesondere der Jungen, besser zu schützen. Ein Blick nach Frankreich könnte dabei hilfreich sein, um notwendige Regulierungen auch hierzulande schnell und effektiv umzusetzen.

Für weitere Informationen, lesen Sie die Berichterstattung von Welt und Tagesschau.

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Ort Deutschland
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