Polnische Umweltschützer und Seenotretter haben erfolgreich einen Buckelwal aus einem Fischernetz vor der Ostseeküste befreit. Der etwa sieben Meter lange junge Wal wurde in der Nähe des Fischereistützpunkts beim Ostseebad Miedzyzdroje entdeckt, wo er sich verheddert hatte. Die Rettungsaktion erstreckte sich über etwa eine Stunde, während der der Wal anfänglich gestresst war und zappelte. Im Verlauf der Befreiung gewöhnte sich das Tier jedoch an die Situation, und die Retter konnten es ohne Verletzungen aus den Netzen befreien. Nach der erfolgreichen Aktion schwamm der Wal weg und schien nicht verletzt zu sein. Es bleibt unklar, wie der Buckelwal in die polnische Ostsee gelangte. Möglicherweise könnte er sich verirrt haben oder von seiner Gruppe ausgesondert worden sein, berichten die Umweltschützer von Radio Hochstift.
Buckelwale sind für ihre beeindruckende Größe bekannt und können bis zu 17 Meter lang und 40 Tonnen schwer werden. Diese majestätischen Tiere leben hauptsächlich im Nordatlantik und ernähren sich von Krill und kleinen Fischarten. Der kürzlich gerettete Wal muss nun den Weg von der Ostsee zurück in die Nordsee finden, um zu überleben. Zu beachten ist, dass in letzter Zeit ein toter Pottwal von 14,3 Metern Länge im Wattenmeer der Nordsee entdeckt wurde. Auch ein verendeter junger Buckelwal wurde an einer unbewohnten Vogelschutzinsel östlich von Wangerooge festgestellt.
Seltene Sichtungen in der Ostsee
Die Sichtung von Buckelwalen in der Ostsee ist äußerst selten. Erst kürzlich bemerkte die Besatzung eines Zollschiffs gleich zwei Buckelwale gleichzeitig in der Nähe des Leuchtturms Kalkgrund am Eingang der Flensburger Förde. Diese Beobachtung war die erste ihrer Art seit Beginn der systematischen Walbeobachtungen, wie Welt berichtet.
Die beiden Wale, die auf etwa acht bis zehn Meter geschätzt wurden, wurden etwa eine halbe Stunde lang beobachtet, bevor sie in Richtung Sønderburg weiterzogen. Historisch gab es nur wenige Sichtungen von Buckelwalen in der Ostsee, zuletzt in den Jahren 1766, 1978, 2003 und 2008. Der Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke, äußerte, dass diese Sichtung bemerkenswert sei und darauf hinweist, dass die Wale möglicherweise Fischschwärmen in die Ostsee gefolgt sind.
Es ist wichtig zu betonen, dass Buckelwale, obwohl sie in der Lage sind, längere Zeit ohne Nahrung auszukommen, arktische Gewässer benötigen, um sich zu ernähren und ihr Sozialverhalten auszuleben. Jungtiere werden in tropischen Gewässern geboren und können eine Zeit lang bei ihrer Mutter bleiben, bevor sie unabhängig werden.