Die rheinland-pfälzischen Gemeinden bieten nicht nur eine malerische Kulisse, sondern auch beeindruckende Einblicke in das dörfliche Leben. Besonders die kleinsten Gemeinden, deren Flächen oft kleiner sind als die von Fußballfeldern, stehen im Fokus einer aktuellen Betrachtung. Martinstein ist die kleinste Gemeinde in Rheinland-Pfalz und Deutschland, mit einer Größe von nur 0,39 km² und etwa 257 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2022) laut merkur.de. Diese Gemeinde liegt in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan, nahe Bad Kreuznach. Die Mehrheit der Bevölkerung ist zwischen 50 und 64 Jahren alt.
Die historischen Wurzeln Martinsteins reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, wo eine Burg erbaut wurde. Der Ortsname ist eine Hommage an den Heiligen Martin von Tours. Mit dem Verkehrsfluss durch die Bundesstraße B41 ist die Gemeinde bestens angeschlossen. Sie zieht viele Naturliebhaber und Weinfreunde an, insbesondere dank der Lage an verschiedenen Wander- und Radwegen wie der Naheweinstraße und dem Naheradweg. Ein jährliches Weinwanderwochenende beflügelt die Besucherzahlen, und die Gemeinde bietet eine Vielzahl an Einzelhandelsgeschäften und gastronomischen Einrichtungen, darunter einen Biolebensmittelautomaten.
Kleinste Gemeinden in Rheinland-Pfalz
Der zweite Platz in dieser Rangliste geht an Almersbach, welche eine Fläche von 0,61 km² aufweist. Hier leben etwa 400 Menschen, und die älteste Kirche des Ortes wurde erstmals 1199 erwähnt. Almersbach hat seit 1357 Stadtrechte.
Mit Ziegenhain, der drittkleinsten Gemeinde mit 0,71 km², folgt eine eher landwirtschaftlich orientierte Gemeinde. Hier leben rund 160 Einwohner, die nebenberuflich in der Landwirtschaft tätig sind. Das Beziehungsgeflecht in den kleineren Gemeinden, welches durch enge Kontakte, Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe geprägt ist, spielt eine wichtige Rolle für das Gemeindeleben und die zukünftige Entwicklung der Orte. Misselberg, mit einer Fläche von 0,74 km² und ca. 100 Einwohnern, ist zudem für seinen Naturbestand wilder Narzissen bekannt.
- Martinstein: 0,39 km², ca. 257 Einwohner, Beliebtheit bei Wanderern.
- Almersbach: 0,61 km², ca. 400 Einwohner, älteste Kirche seit 1199.
- Ziegenhain: 0,71 km², ca. 160 Einwohner, landwirtschaftliche Betätigung.
- Misselberg: 0,74 km², ca. 100 Einwohner, Naturdenkmal wilder Narzissen.
- Charlottenberg: 0,76 km², ca. 150 Einwohner, Naturheilerin tätig.
- Nehren: 0,76 km², ca. 120 Einwohner, römische Grabtempel in der Nähe.
- Niederlauch: 0,79 km², weniger als 50 Einwohner, barocke Innenausstattung der Martinskirche.
- Niedersteinebach: 0,79 km², ca. 200 Einwohner, Holzkunstwerke vorhanden.
- Philippsheim: 0,89 km², ca. 100 Einwohner, Traditionen wie Maibaumaufstellen.
- Longen: 0,97 km², ca. 120 Einwohner, Ausgangspunkt für Wanderwege.
Obwohl der demografische Wandel und die abnehmenden Bevölkerungszahlen eine Herausforderung für die kleinsten Dörfer darstellen, stehen diese Gemeinden für ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Dies wird durch intensive Kooperationen und den Austausch zwischen den Nachbardörfern unterstützt. Laut ludwigshafen24.de gilt es, innovative Lösungsansätze für die Erhaltung und Belebung des regionalen Lebensraums zu finden. Die kürzlich abgeschlossene Studie der Entwicklungsagentur ist ein Schritt in diese Richtung, um herauszufinden, wie diese kleinen Gemeinden zukunftsfähig bleiben können.
Das Gemeindeleben in den kleinsten Dörfern von Rheinland-Pfalz bleibt somit sehr vital, und die Bürger sind durch das intensive Miteinander stets bestrebt, ihre Heimat lebenswert zu erhalten und weiterzuentwickeln.