Im Jahr 2024 suchten rund 9.600 Menschen Asyl in Rheinland-Pfalz. Dies stellt einen Rückgang von knapp 5.300 Personen im Vergleich zu 2023 dar. Zusätzlich kamen 409 Menschen über Sonderaufnahmeprogramme nach Rheinland-Pfalz. Die Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden waren Syrien, Türkei, Afghanistan, Ägypten und Somalia. Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geflüchtet sind, sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Die Zahl der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer stieg 2024 um mehr als 1.000 auf 11.175. Insgesamt leben mehr als 53.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Rheinland-Pfalz. Integrationsministerin Katharina Binz bezeichnete die Zahl der Asylsuchenden trotz des Rückgangs als weiterhin hoch. Die Kapazität der Aufnahmeeinrichtungen schwankte 2024 zwischen 6.000 und 7.700 Plätzen. Im Durchschnitt waren 4.057 Plätze in den Aufnahmeeinrichtungen belegt, wie n-tv berichtete.
Die Zahl der Asylbewerber in Rheinland-Pfalz war 2023 rückläufig, während gleichzeitig die Zahl der Asylklagen anstieg. Bis Ende 2024 werden geschätzt 5.100 Klage- und Eilverfahren bezüglich Asyl erwartet. Der Anstieg der Klagen beträgt knapp 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gründe hierfür sind die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sowie ein Erledigungsstau. Der Rückgang der Asylzahlen führte zu weniger Erfassungen und Anhörungen im Bamf, was wiederum den Anstieg der Verfahren vor Gericht zur Folge hatte. Der Bestand an Klagen Ende 2023 wird auf rund 2.290 geschätzt (Ende 2022: 1.455). Sieger im Erledigungstempo ist das Verwaltungsgericht Trier, welches bundesweit das schnellste Tempo aufweist. Die durchschnittliche Dauer eines Hauptverfahrens betrug 2023 3,9 Monate, im Jahr 2024 wird sie auf 5,2 Monate geschätzt, während der bundesweite Durchschnitt 2023 bei rund 17 Monaten lag, wie Die Rheinpfalz berichtete.