Die aktuelle Situation auf der Bahnstrecke zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim bleibt angespannt, da die Strecke seit dem 17. März aufgrund von massiven Schäden im Bahndamm gesperrt ist. Diese Schäden wurden durch Grabtätigkeiten von Dachsbauten verursacht, wie die Deutsche Bahn berichtet. Die Folge ist ein Schienenersatzverkehr (SEV), der jedoch in seiner aktuellen Form stark kritisiert wird. Beschwerden von Betroffenen erreichen die Kreisverwaltung in Bad Dürkheim, die diese an den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZÖPNV) weiterleitet.
Der ZÖPNV hat mittlerweile versucht, die Ersatzfahrpläne anzupassen, Fahrpersonal zu schulen und auch Linienwege zu ändern, um die Situation zu entschärfen. Dennoch wird die Lage als unbefriedigend wahrgenommen, insbesondere von Pendlern und Schülern der betroffenen Kommunen Freinsheim und Erpolzheim. Der Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) hat Unverständnis über die dadurch entstehenden Belastungen in nicht direkt betroffenen Gebieten geäußert, während die Bahn wegen betrieblicher Gründe den Zugverkehr zwischen Freinsheim und Bad Dürkheim weiterhin einschränken muss.
Schienenersatzverkehr und Herausforderungen
Ihlenfeld hinterfragt, ob der organisatorische Aufwand für den SEV im Halbstundentakt nicht höher ist als der für einen regulären Zugverkehr. Eine Sitzung der Verbandsversammlung des ZÖPNV wird sich am Donnerstag mit dieser Thematik befassen. Ihlenfeld äußert die Hoffnung auf Lösungsansätze zur Entlastung und Verbesserung der Situation für die Fahrgäste.
Die Deutsche Bahn hatte bereits 2022 und 2024 Sanierungsmaßnahmen zur Stabilisierung der Dämme umgesetzt, um einen verlässlichen Verkehr zu gewährleisten. Doch die verstärkten Grabtätigkeiten der Dachse machten eine frühzeitige Streckensperrung notwendig, da der Instandsetzungsbereich nun auf insgesamt 2,5 Kilometer erweitert werden musste. Die Bahn steht in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden, um die erforderlichen umwelttechnischen Genehmigungen kurzfristig zu erhalten.
Ein Blick auf den Schienenverkehr
Im Kontext der aktuellen Herausforderungen auf der Bahnstrecke zwischen Bad Dürkheim und Deidesheim zeigt ein Blick auf die generelle Situation des Schienenverkehrs, dass dieser in Europa eine positive Entwicklung erfährt. So wurden im Jahr 2023 EU-weit 429 Milliarden Personenkilometer (Pkm) zurückgelegt, der höchste Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2004, wie Destatis anmerkt. Diese Entwicklungen sind besonders erfreulich, da die Fahrgastzahlen in fast allen EU-Staaten im Vergleich zum Vorjahr steigen.
Für die Bahnreisenden in der Region bleibt die Situation dennoch herausfordernd, und die Hoffnung auf zügige Verbesserungen ist groß. Die Deutsche Bahn entschuldigt sich bei den Fahrgästen für die entstandenen Unannehmlichkeiten und verspricht, weiter an Lösungen zu arbeiten.