Die geplante Sperrung der Bahnstrecke zwischen Deidesheim und Bad Dürkheim wird vier Monate früher als ursprünglich geplant, ab dem 17. März 2025, in Kraft treten. Der Grund für diese plötzliche Maßnahme sind tiefere Höhlen, die von Dachsen im Bahndamm gegraben wurden. Diese gefährden die Stabilität der Strecke erheblich.
Ursprünglich war die Sperrung erst für den 1. Juli 2025 bis zum 31. Dezember 2025 vorgesehen. Aufgrund der bereits vorliegenden Informationen über die kritische Lage wurde diese Entscheidung vorgezogen. Der Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd äußerte scharfe Kritik an der unzureichenden Vorbereitung und der späten Ankündigung durch die Deutsche Bahn. Laut SWR hatten die Verantwortlichen schon vor mindestens zwei Monaten von der verschärften Situation erfahren, ohne entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Kritik an der Planung
Der Zweckverband bemängelt, dass die plötzliche Sperrung die Planung von Ersatzbussen erschwert. Insbesondere Busfahrzeiten, Haltestellen und Umleitungen müssen neu organisiert werden. Umso problematischer ist es, dass Schwierigkeiten bei der Beschaffung ausreichender Busse und Fahrer bestehen. Ein stabiler Bahndamm ist essentiell, da durch die Störungen bereits Anlagenteile verschoben wurden.
Die Bauarbeiten zur Stabilisierung des Bahndamms sollen bis Mitte Dezember 2024 dauern. Nach deren Abschluss müssen die Passagiere ab Juli 2025 auf Busse umsteigen, um die Strecke zwischen Deidesheim und Bad Dürkheim zu überbrücken.
Umweltschutz und Auswirkungen
Der Eingriff von Dachsen in die Bahninfrastruktur wirft auch Fragen des Umweltschutzes auf. Die Deutsche Bahn kündigte an, umweltverträgliche Lösungen zu entwickeln, um Eingriffe in die Natur auszugleichen. Schienenwege und Flächen des DB-Konzerns bieten Lebensraum für geschützte Arten, was die Notwendigkeit einer sensiblen Handhabung unterstreicht. Ihnen sind Richtlinien zum Schutz von Vögeln zusicherungswürdig, die stetig aktualisiert werden.
Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung hat Forschungsprojekte ins Leben gerufen, um den Schutz der Biodiversität zu verbessern. Dabei wurden 2021 rund 3.600 Kurzschlussereignisse erfasst, die in 92% der Fälle durch Vögel und in 8% durch kleine Säugetiere verursacht wurden. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, sowohl die Infrastruktur als auch die Tierwelt in Einklang zu bringen.
Wie die Situation während und nach der Sperrung gehandhabt wird, bleibt abzuwarten. Klare Antworten auf die Kritik seitens der Verantwortlichen der Deutschen Bahn stehen noch aus. Damit könnten die kommenden Monate eine entscheidende Rolle für die betroffenen Regionen und ihre Anbindung spielen.