Die Stadt Grünstadt bereitet sich auf die bevorstehende Wahl einer Jugendvertretung am 20. März vor. Diese Wahl ist ein bedeutender Schritt für die junge Generation, da sie erstmals eine offizielle Stimme in der Stadtpolitik erhalten wird. Der Stadtrat von Grünstadt hatte bereits im Dezember 2023 die Verwaltung mit der Durchführung einer Informationsveranstaltung für Jugendliche beauftragt, um den Grundstein für diese Vertretung zu legen. Wie rheinpfalz.de berichtet, ist für die Teilnahme an der Wahl ein gültiger Personalausweis erforderlich, was für einige Jugendliche eine Hürde darstellen könnte, da nicht jeder ab 16 Jahren automatisch im Besitz eines solchen Dokuments ist.
Die Informationsveranstaltung fand am 24. April 2024 im Weinstraßen-Center statt, zu der Grünstädter Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren eingeladen wurden. Beigeordneter Christoph Zaremba (FDP), zuständig für Jugend, war unter den Anwesenden und zeigte großes Interesse an den Anliegen der Jugendlichen. Diese trafen sich insgesamt viermal, um die Planung ihrer Jugendvertretung voranzutreiben. Unterstützt wurden sie dabei von Jürgen Bracht, dem Leiter des Ordnungsamtes, und Streetworkerin Ninette Volkmann, die ihnen Räume im Haus der Jugend zur Verfügung stellte.
Gründung der „Young Voice Grünstadt“
Die Jugendlichen entwickelten ein eigenes Logo und wählten den Namen „Young Voice Grünstadt“ für ihre Vertretung. Bereits zwei Vorsitzende wurden gewählt. Ein weiterer wichtiger Schritt fand am 20. September 2024, dem Weltkindertag, statt, als eine Veranstaltung unter dem Motto „Deine Ideen, unsere Aktionen!“ im Rathaus durchgeführt wurde. Hierbei moderierte Simone Manger die Veranstaltung und unterstützte die Jugendlichen bei der Klärung offener Fragen zur Gründung ihrer Jugendvertretung. Christoph Zaremba, Jürgen Bracht und Ninette Volkmann standen den Jugendlichen Rede und Antwort.
Während eines vierstündigen Workshops konnten die Jugendlichen Ideen und Vorschläge erarbeiten, die in die Gründung ihrer Vertretung einfließen sollen. Zu den Ergebnissen zählten unter anderem die Schaffung von Begegnungsorten für Jugendliche, die Stärkung politischer Bildung und die Planung von Events. Diese Vorschläge wurden Christoph Zaremba präsentiert und werden beim nächsten Schritt zur offiziellen Gründung der Jugendvertretung von den Jugendlichen weiterverfolgt.
Politische Teilhabe und Herausforderungen
Das Engagement junger Menschen in politischen Belangen ist in den letzten Jahren gewachsen, wobei Bewegungen wie Fridays for Future eine zentrale Rolle gespielt haben. Laut bpb.de hat ein Drittel der unter 25-Jährigen in Deutschland einen Migrationshintergrund, was den Zugang zum Wahlrecht für viele einschränkt. Zudem fehlt es Jugendlichen oft an Identifikation mit Parteien und an Einflussmöglichkeiten. Zu den Herausforderungen gehören fehlende finanzielle Ressourcen und der oft komplizierte Zugang zu politischen Strukturen.
Der Anstieg von Jugendvereinen und Initiativen zeigt einen Trend hin zu niedrigschwelligen Engagementformen, die weniger formal sind und damit zugänglicher wirken. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Repräsentation innerhalb solcher Gruppen oft unzureichend, wie die Studie zum Engagement und der politischen Teilhabe der jungen Generation aufzeigt.