In Kallstadt, einer kleinen Gemeinde in Rheinland-Pfalz, wird derzeit an einem innovativen Projekt zur Verbesserung der Nahversorgung gearbeitet. Geplant sind Container mit Lebensmittelautomaten, die eine einfache Versorgung der Bevölkerung sicherstellen sollen. In der letzten Gemeinderatssitzung wurden erste Beschlüsse gefasst, um dieses Vorhaben voranzutreiben. Der Bedarf nach einer solchen Nahversorgung wurde zuvor in einer Dorfmoderation geäußert, wobei die Bürger aktiv an der Entwicklung des Projekts SDG-Gemeinde beteiligt wurden. Dieses Projekt fokussiert sich auf eine nachhaltige Ortsentwicklung und ist Teil einer umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie, die Kallstadt in den kommenden Jahren umsetzen möchte. Diese Informationen wurden von Rheinpfalz berichtet.
Thomas Jaworek, ein aktives Mitglied der Gemeinde, betont die Dringlichkeit, Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität zu finden. In einem Gespräch erklärte er, dass die Kommunikationswege zu den Bürgerinnen und Bürgern in Kallstadt besonders kurz seien, was eine transparente und zügige Umsetzung der Ideen ermögliche. Darüber hinaus plant Kallstadt, den Naturwanderweg mit Informationen zu den Sustainable Development Goals (SDGs) zu bereichern und somit die Bürger in das Thema Nachhaltigkeit einzubinden. Dies wird durch lokale Initiativen gefördert, in denen faire und regionale Produkte in der Gastronomie des Pfälzer Waldes verwendet werden, was klare positive Effekte zeigt.
Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030
Die Nachhaltigkeitsstrategie hat das Ziel, Kallstadt bis zum Jahr 2030 zu einer zukunftsfähigen Kommune zu entwickeln. In diese Strategie sind auch Schulen und Kindergärten involviert, was darauf hindeutet, dass die Bildung in Nachhaltigkeitsthemen eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus soll die globale Verantwortung in den Vordergrund gerückt werden, indem Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden initiiert werden. Kallstadt hat in der Vergangenheit eine langjährige Partnerschaft mit Ruanda gepflegt, einem Land, dessen Gishwati-Mukara Nationalpark seit Oktober 2020 ein UNESCO-Biosphärenreservat ist.
Um die Nahversorgung weiter zu verbessern, unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Projekte wie „LandVersorgt – Neue Wege zur Nahversorgung in ländlichen Räumen“. Das Programm zielt darauf ab, die Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen zu sichern und bietet Unterstützung für Gemeinden bei der Entwicklung nachhaltiger Versorgungskonzepte. Experten warnen jedoch, dass viele ländliche Gebiete Schwierigkeiten haben, den Bedarf der Bevölkerung zu decken, da Einkaufsmöglichkeiten oft nur schwer erreichbar sind und kleinere Läden häufig wirtschaftlich nicht rentabel sind. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund veränderter Bevölkerungsstrukturen und Einkaufsgewohnheiten. In der Konzeptphase können Gemeinden bis zu 50.000 Euro Förderung erhalten, um neue Ideen zu erarbeiten und umzusetzen. Beispiele erfolgreicher Projekte finden sich in verschiedenen Bundesländern, darunter das Projekt „Altmühl-Jura Regional Digital“ zur Entwicklung einer regionalen Online-Bestellplattform in Bayern und das „DorfMarkt24“ in Brandenburg mit multifunktionalen Dorfläden.
Zusammenfassend zeigt die Initiative in Kallstadt, wie kleine Gemeinden durch aktive Bürgerbeteiligung, innovative Projekte und eine klare Strategie in der Nahversorgung sowohl ihre Lebensqualität erhöhen als auch zur Nachhaltigkeit beitragen können. Diese Anstrengungen spiegeln einen größeren Trend wider, der darauf abzielt, die Lebensbedingungen in ländlichen Regionen zu verbessern und gleichzeitig nachhaltige Lösungen zu fördern, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Weitere Details zu den Entwicklungen in Kallstadt und den Förderprogrammen des BMEL sind auf engagement-global.de sowie auf bmel.de erhältlich.