Ab dem 1. Januar 2025 tritt die neue Grundsteuerreform in Deutschland in Kraft. Diese Reform, die teilweise durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April 2018 angestoßen wurde, stellt eine grundlegende Neuregelung dar, die für etwa 36 Millionen Eigentümer von Immobilien in Deutschland relevant ist. Die Reform führt eine neue Bewertungsgrundlage ein, die auf den neu ermittelten Werten zum Stichtag 1. Januar 2022 basiert. Bad Dürkheim berichtet, dass Fragen zur neuen Grundsteuer in den Grundsteuerbescheiden sowie auf der Homepage der Stadtverwaltung beantwortet werden.
Die neuen Grundsteuerbescheide werden schrittweise im Jahr 2025 zugestellt. Erste Abbuchungen sind für Februar 2025 geplant. Die Stadtverwaltung Bad Dürkheim rechnet mit einem Anstieg an Rückfragen, nachdem die Bescheide versandt werden. Eigentümer, die bis dahin noch keinen Grundsteuerbescheid erhalten haben, müssen vorerst keine Zahlungen leisten, da die alte Grundsteuer abgeschafft wurde. Um jedoch sicherzustellen, dass alle notwendigen Wert- und Steuererleichterungen korrekt berücksichtigt sind, empfiehlt es sich, die Bescheide genau zu überprüfen und bei Unstimmigkeiten Einspruch zu erheben.
Berechnung und Besteuerung der Grundsteuer
Die Berechnung der neuen Grundsteuer erfolgt auf der Grundlage dreier Hauptkomponenten: dem Grundsteuerwert, dem Messbetrag und dem individuell von den Kommunen festgelegten Hebesatz. Die Formel zur Berechnung lautet: Grundsteuer = Messbetrag x Hebesatz / 100. Dabei haben die Kommunen bereits teilweise Hebesätze festgelegt; die Unterschiede bei den Hebesätzen können sich sowohl für bebaute als auch für unbebaute Grundstücke erheblich auswirken. Besondere Aufmerksamkeit sollten Eigentümer den Berechnungen schenken, da in vielen Fällen mit einer Erhöhung der Steuer gerechnet wird – teilweise sind die neuen Steuersätze doppelt bis viermal so hoch wie zuvor.ProFinance weist darauf hin, dass Einsprüche gegen Grundsteuerbescheide in bestimmten Fällen sinnvoll sind, etwa bei einem fehlerhaft berechneten Messbetrag oder einem falschen Hebesatz.
Für Eigentümer ist es wichtig zu wissen, dass Einsprüche direkt an die zuständige Kommune gerichtet werden müssen und dass die Frist zur Einlegung eines Einspruchs in der Regel vier Wochen nach Zustellung des Bescheids beträgt. Grundsätzlich sollten Immobilienbesitzer ihre Bescheide auf Korrektheit überprüfen; Fehlerquellen wie falsche Gebäudeklassifikationen oder ungenaue Flächenangaben können leicht zu unangemessenen Steuerforderungen führen.
Handlungsmöglichkeiten bei Abweichungen
Die neuen Regelungen umfassen auch Möglichkeiten zur nachträglichen Korrektur von Grundstückswerten. Nach dem Bewertungsgesetz sind Eigentümer verpflichtet, Einspruch einlegen, selbst wenn die falschen Daten zu einer niedrigeren Steuer führen, um mögliche Steuerhinterziehung zu vermeiden. Ein Gutachten kann zur Nachweisführung eines niedrigeren Grundstückswertes eingesetzt werden, wobei das Gutachten den tatsächlichen Zustand des Grundstücks sowie wertmindernde Faktoren detailliert darstellen muss.GKK Steuerberatung erläutert, dass Wertminderungen nach dem 01.01.2022 unbeachtlich sind und Grundstückswerte für sieben Jahre festgelegt werden.
Für die Eigentümer ist es zudem von Bedeutung, die vorgeschriebenen Zahlungstermine zu beachten: Die Grundsteuer ist vierteljährlich zu zahlen oder als Jahreszahlung zu leisten. Bei erfolgreichem Widerspruch können zu viel gezahlte Steuern erstattet werden. Daher ist es ratsam, durch einen Gutachter eventuelle Abweichungen von den festgestellten Werten zu klären und rechtzeitig Einspruch einzulegen.