In der Region Worms berichten Apotheken von einem Anstieg gefälschter Kassenrezepte, insbesondere für Abnehmspritzen wie Ozempic, Wegovy und Mounjaro. Diese Medikamente, die für ihre Wirkung bei der Gewichtsreduktion bekannt sind, sind nicht für jeden erhältlich und können sehr teuer sein. Die unbekannten Täter haben in mindestens vier Apotheken in Worms gefälschte Rezepte eingereicht, wobei in zwei Fällen die Medikamente ausgegeben wurden. Die lokale Polizei hat daraufhin ein Warnschreiben an alle Apotheken herausgegeben, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Die Fälschungen betreffen sowohl die Verschreibungen als auch die Patientendaten auf den Rezepten. Auch in Mainz und Landau wurden ähnliche Vorfälle gemeldet. Die Polizei in Worms vermutet, dass die Täter nicht aus Rheinland-Pfalz stammen. Der Apotheker Marc Muchow aus Bad Kreuznach schildert, dass er in seinen Filialen häufig mit Fälschungen konfrontiert wird. Es wird angenommen, dass die Täter überregional agieren, da Fälschungen oft zeitgleich in mehreren Apotheken auftreten.
Warnungen der Krankenkassen
In diesem Kontext berichtete die AOK Nordost, dass im ersten Quartal 2024 mindestens jedes zehnte Rezept gefälscht war. Zu den betroffenen Medikamenten gehören neben Ozempic auch Trulicity, Mounjaro und Tilidin. Die Apotheken werden daher angehalten, die Verordnungen sorgfältig zu prüfen, da fahrlässige Abrechnungen gefälschter Rezepte zu Retaxierungen führen können. Die gefälschten Rezepte haben für die AOK Nordost bereits einen finanziellen Schaden im sechsstelligen Bereich verursacht, wobei hochgerechnet ein Millionenschaden für die Krankenkasse droht. Ralf Selle, Fehlverhaltensbeauftragter der AOK Nordost, beschreibt die Situation als außergewöhnlich. Zudem wird auf die hohe Dunkelziffer von gefälschten Rezepten hingewiesen, da gut gemachte Fälschungen oft schwer zu erkennen sind.