Am 10. April 2025 zeigt sich, dass das Fahrrad zunehmend als wichtiges Verkehrsmittel in Deutschland anerkannt wird. Landrätin Bettina Dickes hebt die Bedeutung des Fahrrads insbesondere durch den anhaltenden Trend zum E-Bike hervor. Um diesem Trend gerecht zu werden, hat der Kreis ein Radentwicklungskonzept in Auftrag gegeben, das die notwendige Infrastruktur verbessern soll. Währenddessen skizzieren Experten die Herausforderungen, die beim Ausbau der Radwege gemeistert werden müssen.
Andreas Geers vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) betont, dass es an der Alzeyer Straße, Wilhelmstraße und Salinenstraße an erforderlichen Radwegen fehlt. Diese Lücken in der Infrastruktur sorgen nicht nur für Unsicherheit bei den Radfahrern, sondern stehen auch im Widerspruch zu den aktuellen Trends in der Mobilität. Geers hebt ein weiteres Problem hervor: Für Radfahrer fehlen Umleitungen über die Bahn, wie etwa über den Löwensteg. Teilnehmer von Diskussionen zur Verkehrsplanung kritisieren eine Strategie, die das Auto als Hauptverkehrsmittel priorisiert, ohne ausreichend Radverkehr zu berücksichtigen.
Fahrrad- und E-Bike-Boom hält an
Der langfristige Wachstumstrend ist bemerkenswert: 2002 lag der Anteil noch bei 9,3 % der Alltagswege und nur 2,9 % der Personenkilometer. E-Bikes tragen erheblich zur positiven Entwicklung bei und ermöglichen den Fahrern, längere Distanzen zurückzulegen. Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV), äußert sich optimistisch über die Ergebnisse und weist darauf hin, dass die Bundesregierung seit 2017 Milliarden in die Radverkehrsinfrastruktur investiert hat.
Strategien zur Verbesserung der Radinfrastruktur
Programme wie „Stadt und Land“ sollen dazu beitragen, das Fahrradfahren sowohl attraktiver als auch sicherer zu machen. Die Veränderungen im Mobilitätsverhalten, hervorgerufen durch die Corona-Pandemie und die Einführung des Deutschlandtickets, beeinflussen den Radverkehr erheblich. Stork erwartet bei weiterem Ausbau der Infrastruktur auch bessere Zahlen in der nächsten „Mobilität in Deutschland“-Studie im Jahr 2028.
Die Entwicklungen im Bereich der Radinfrastruktur sind entscheidend, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und den Fahrrad- und E-Bike-Boom nachhaltig zu gestalten. Dies erfordert koordinierte Anstrengungen seitens der Kommunen, Verbände und der Bundesregierung, um die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität zu stellen.