In Bad Kreuznach ereignete sich am 24. Januar 2025 um 22:10 Uhr ein gefährlicher Vorfall in der Fußgängerzone, bei dem eine unbekannte Person Glasflaschen vom Dach eines Parkhauses warf. Eine Bierflasche traf den Fußbereich eines Kinderwagens, in dem ein sechs Monate altes Baby lag, und verfehlte es nur um wenige Zentimeter. Glücklicherweise blieb das Baby unversehrt und es gab keine weiteren Verletzten.
Der Vorfall geschah, als der Vater des Kindes eine Person mit einer Taschenlampe auf dem Parkhausdach beobachtete. Als er diese ansprache, flüchtete die Person sofort. Trotz intensiver Fahndung konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter nicht ausfindig machen. Nach dem Vorfall hat die Polizei ein Strafverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet und die Bevölkerung um Hinweise gebeten. Hinweise können bei der Polizeiinspektion Bad Kreuznach unter der Telefonnummer 0671 – 88 11 0 gemeldet werden.
Sicherheitslage in Bad Kreuznach
Die Vorfälle in der Fußgängerzone werfen ein Licht auf die allgemeine Sicherheitslage in Bad Kreuznach. Laut der Kriminalstatistik 2022 für den Kreis wurden in diesem Jahr 354 registrierte Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität erfasst, was einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht, als 266 Straftaten registriert wurden. Die Aufklärungsquote lag 2022 bei 87%, während sie im Vorjahr noch bei 91% lag.
Von den 354 tatverdächtigen Personen waren 304 Männer und 51 Frauen, von denen rund 32% nicht deutscher Herkunft sind. Besonders auffällig ist die Altersverteilung: Unter den Tatverdächtigen befinden sich 100 Personen unter 21 Jahren, 37 zwischen 21 und 25 Jahren und 49 zwischen 25 und 30 Jahren. Dies zeigt, dass ein erheblicher Teil der Gewaltkriminalität von jüngeren Menschen ausgeht.
Die Definition von Gewaltkriminalität
Gewaltkriminalität umfasst in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) eine Vielzahl schwerer Delikte, darunter Mord, Totschlag, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Raub sowie gefährliche und schwere Körperverletzung. Die Tatsache, dass in Bad Kreuznach in fünf Fällen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, davon in zwei Fällen tatsächlich geschossen wurde, unterstreicht die Dramatik der Situation. Diese Bedrohungen machen deutlich, dass die Bürger in der Stadt mit einer Reihe von potenziell gefährlichen Verhaltensweisen konfrontiert sind.
Die aktuellen Geschehnisse, einschließlich des Vorfalls am 24. Januar, verdeutlichen die Notwendigkeit, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken und die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung zu fördern, um künftige Vorfälle zu verhindern und der steigenden Gewaltkriminalität entgegenzuwirken.