Am 3. März 2025 steht der Konflikt zwischen Israel und Hamas vor einer kritischen Phase. Israel plant, nur noch einige Tage lang über eine Waffenruhe zu verhandeln. Verteidigungsminister Israel Katz hat unmissverständlich gewarnt, dass die Kämpfe wieder aufgenommen werden, sollte Hamas nicht zeitnah Geiseln freilassen. Katz äußerte: „Wenn die Hamas nicht bald die Geiseln freilässt, werden die Tore Gazas geschlossen und die Tore zur Hölle geöffnet.“ In diesem Zusammenhang hat Israel auch den Zugang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen gestoppt, was die ohnehin angespannte humanitäre Lage zusätzlich verschärft.
In die aktuellen Verhandlungen involviert ist auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff, dessen Vorschlag eine Fortsetzung der Waffenruhe bis Mitte April vorsieht. Im Austausch fordert er die Freilassung von Geiseln. Allerdings hat die Hamas diesen Vorschlag abgelehnt und drängt auf die sofortige Umsetzung einer zweiten Phase des Gaza-Deals. Diese soll ein Ende des Krieges sowie den Abzug israelischer Truppen beinhalten. Bislang sind die Eckpunkte für diese Phase jedoch noch nicht ausgehandelt.
Hintergrund der Verhandlungen
Am 1. März 2025 lief die erste Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Hamas und Israel aus. Diese hatte über sechs Wochen hinweg die Kampfhandlungen reduziert und die humanitäre Situation im Gazastreifen gebessert. Trotz dieser positiven Entwicklungen gab es immer wieder Unsicherheiten. Beide Parteien hielten sich nicht immer an das Abkommen, was zu Spannungen führte. Unter anderem verzögerte Israel die Freilassung von Geiseln und die Rückführung palästinensischer Gefangener. Ein besonders umstrittener Vorfall war die Übergabe einer Leiche anstelle der getöteten Geisel Shiri Bibas, was zu öffentlicher Empörung führte.
Die Diskussionen über die zweite Phase des Abkommens sind jedoch ins Stocken geraten. Eine israelische Delegation kehrte ohne Verhandlungsergebnis aus Kairo zurück. Auch der Rückzug aus dem Philadelphi-Korridor, der ursprünglich für das Wochenende vorgesehen war, wurde von Israel abgelehnt. Unklar bleibt zudem, wer künftig den Gazastreifen regieren soll und in welchem Umfang der Wiederaufbau organisiert wird. Ägypten hat Vorschläge für eine Technokratenregierung und den Wiederaufbau vorgelegt, die bei einem bevorstehenden Gipfel arabischer Staaten weiter abgestimmt werden sollen.
Politische Reaktionen und Druck auf die Regierung
Die israelische Regierung sieht sich zunehmend unter Druck, einen dauerhaften Waffenstillstand zu akzeptieren, um die restlichen Geiseln freizubekommen. Israels Kriegsziel, die Hamas zu zerschlagen, wurde bislang nicht erreicht, weshalb eine mögliche Verlängerung der Waffenruhe um weitere sechs Wochen ins Spiel kam. Diese Option wird jedoch von der Hamas abgelehnt, die stattdessen Verhandlungen über die zweite Phase fordert.
Durch den anhaltenden Konflikt sind seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 über 46.000 Menschen im Gazastreifen gestorben, so Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde. In Israel selbst gibt es sowohl Unterstützung als auch Kritik am Abkommen, insbesondere aus dem rechten politischen Spektrum. Oppositionsführer Yair Lapid hat sogar vorgeschlagen, Ägypten könnte den Gazastreifen verwalten, was jedoch von Kairo zurückgewiesen wurde.
Abschließend bleibt festzustellen, dass die Situation im Gazastreifen und die Verhandlungen über den Waffenstillstand weiterhin angespannt sind. Insbesondere die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, ob der Konflikt in eine neue Eskalation oder in eine Phase der Deeskalation übergeht. [rhein-zeitung] berichtet, dass die Verhandlungen sowohl für die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung als auch für die politischen Rahmenbedingungen im Nahen Osten entscheidend sind. Experten befürchten, dass ohne eine umfassende Lösung die Situation jederzeit wieder eskalieren könnte. [tagesschau] hat die Aussagen des israelischen Verteidigungsministers und deren Auswirkungen auf den Verlauf der Verhandlungen ebenfalls analysiert. Diese kontinuierlichen Entwicklungen verdeutlichen die Komplexität und Fragilität des Friedensprozesses in der Region.