Im Kreis Bad Kreuznach wird der Investitionsbedarf in der Infrastruktur immer dringlicher. Dies betrifft insbesondere Brücken, Schulen und Straßen. Die gesamte Region erwartet von der Bundesregierung bis zu 8 Milliarden Euro aus einem groß angelegten Infrastrukturprogramm, das insgesamt 100 Milliarden Euro umfasst. Laut Rhein-Zeitung erhofft sich Rheinland-Pfalz von diesem Programm entscheidende Verbesserungen für die öffentliche Infrastruktur.
Die Mittel sind mehr als nötig, um den Investitionsstau in den Kommunen zu beseitigen, der durch anhaltend hohe sozialpolitische Ausgaben und steigende Kreisumlagen verschärft wird. Umso wichtiger ist es, dass die kommenden Gelder effektiv genutzt werden. Marian Ristow, Leiter des Redaktionsverbundes Nahe, hebt hervor, dass die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität in der Region von diesen Maßnahmen abhängt.
Haushalt 2024: Erträge und Ausgaben im Blick
Der Haushalt der Stadt Bad Kreuznach für das Jahr 2024 wurde am 30. November 2023 vom Stadtrat beschlossen und sieht einen Jahresüberschuss von 27.300 Euro vor. Die Erträge belaufen sich auf etwa 179,29 Millionen Euro, während die Aufwendungen bei rund 179,26 Millionen Euro liegen. Dies geht aus den jüngsten Informationen der Stadtverwaltung hervor, wie Bad Kreuznach berichtet.
Ein bedeutender Teil des Haushalts ist ein Investitionsprogramm in Höhe von rund 16,15 Millionen Euro, von denen 9,19 Millionen Euro über Kredite finanziert werden. Zu den größten Projekten gehören der Umbau des Gebäudes Brückes 1, die Errichtung einer neuen Kindertagesstätte sowie umfangreiche Bauarbeiten im Schwimmbad Salinental. Die Stadt investiert zudem in die barrierefreie Anbindung des Parkplatzes Salinental und die Umgestaltung des Kurparks in Bad Münster am Stein-Ebernburg.
Wachsende Herausforderungen und notwendige Anpassungen
Die Herausforderungen für die Stadt Bad Kreuznach sind ebenso vielfältig wie akut. Die höchsten Ausgaben entfielen 2024 auf Personal sowie die Kreisumlage, die insgesamt 35,81 Millionen Euro betragen dürfte. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig stehen Lösungen zur Haushaltskonsolidierung seit 2013 und die Erhöhung der Steuern auf der Agenda, um einer drohenden finanziellen Schieflage entgegenzuwirken. Viele Kommunen sind dazu gezwungen, die Gewerbesteuer zu erhöhen, um ihre Einnahmen zu sichern.
Wie die Staatsanzeiger berichtet, wird erwartet, dass die wirtschaftliche Situation für Kommunen in den kommenden Jahren angespannt bleibt. Trotz steigender Steuereinnahmen können diese die gleichzeitig wachsenden Pflichtausgaben nicht decken. Der Investitionsstau in den Kommunen wird voraussichtlich bis 2025 auf einen alarmierenden Betrag von 186 Milliarden Euro anwachsen, was ernsthafte politische und wirtschaftliche Herausforderungen zur Folge haben könnte.
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen Bund und Kommunen ist entscheidend, um die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden zu sichern.