In Bad Kreuznach haben mehrere Erzieherinnen erfolgreich eine Weiterbildung zur Fachkraft für Frühpädagogik abgeschlossen. Diese qualifizierende Maßnahme, die sich speziell auf die Bedürfnisse von Kindern unter drei Jahren in Kitas und Krippen fokussiert, wurde im Kreistagssaal der Bad Kreuznacher Kreisverwaltung gefeiert. Es handelte sich um eine Kooperation zwischen dem Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum Mainz und dem Stadt- und Kreisjugendamt. Die Teilnehmerinnen präsentierten vielfältige Ideen und Ansätze, um die Erkenntnisse aus der Weiterbildung direkt in ihren Einrichtungen umzusetzen.
Im Rahmen der Projekte wurden mehrere Hauptthemen angesprochen. Dazu gehören die Förderung der Sprachentwicklung, kreative Spielangebote sowie Modelle zur aktiven Einbindung der Kinder in den Lernprozess. Die Abschlüsse bescheinigen den Erzieherinnen nicht nur Kenntnisse in der frühkindlichen Bildung, sondern auch in der Sprachförderung, die in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist.
Fokus auf Sprachentwicklung
Während der Weiterbildung wurde eine ausgezeichnete Organisation und Betreuung geboten. Fragen der Teilnehmenden wurden schnell beantwortet und auch die Korrektur der eingereichten Aufgaben erfolgte zügig. Ihre Mühe zahlte sich aus: die Absolventin schloss den Kurs mit der Note „Sehr gut“, nur kurz vor der Geburt ihrer Tochter. Diese Qualifikation wird als bedeutende Verbesserung ihrer Chancen im Bereich der Sprachförderung angesehen.
Mehrsprachigkeit im Fokus
In Deutschland wird Mehrsprachigkeit zunehmend als gesellschaftliche Realität anerkannt. Sie wird schon als eine außergewöhnliche Fähigkeit angesehen, die besonders in der frühen Kindheit von Bedeutung ist. Eine Expertise von Argyro Panagiotopoulou untersucht den Sprachgebrauch junger Kinder, die in mehrsprachigen Familien und Kindertageseinrichtungen aufwachsen. Die Autorin beleuchtet dabei die dynamischen Bedingungen des Spracheerwerbs und erörtert sowohl mono- als auch translinguale Praktiken.
Ein zentraler Punkt ihrer Betrachtung ist der stigmatisierende Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit. Es wird die Notwendigkeit betont, sprachideologische Hintergründe kritisch zu hinterfragen und sprachpädagogische Implikationen zu betrachten. Zudem werden Perspektiven für eine Neuorientierung der frühpädagogischen Praxis eröffnet, die durch den translanguaging-Ansatz geprägt sind. So wird ein Plädoyer für inklusive Sprachbildung formuliert, das alle Kinder, unabhängig von ihrem sprachlichen Hintergrund, als angehende Mehrsprachige anerkennt.
Die Unterstützung des Sprach(er)werbs für alle Kinder ist somit eine zentrale Herausforderung in der modernen frühkindlichen Bildung. Ein Interview mit Argyro Panagiotopoulou zu Mehrsprachigkeit in der Kita ist auf dem Youtube-Kanal von WiFF verfügbar und bietet weitere Einblicke in dieses wichtige Thema.
Für die Erzieherinnen in Bad Kreuznach stellt die Weiterbildung einen bedeutenden Schritt in ihrer beruflichen Entwicklung dar. Sie tragen dazu bei, die sprachliche Förderung zu verbessern und den individuellen Bedürfnissen von Kindern gerecht zu werden. Dies ist besonders angesichts der Herausforderungen durch Mehrsprachigkeit und der Anforderungen, die an moderne Bildungseinrichtungen gestellt werden, von enormer Bedeutung.
Antenne KH sowie SGD und Weiterbildungsinitiative liefern spannende Einblicke in das Thema der frühkindlichen Pädagogik.