Neuer Hebammenkreißsaal in Bad Kreuznach: Geburtsrevolution beginnt!
Am 9. Mai 2025 wurde der neue hebammengeleitete Kreißsaal (HKS) der Diakonie Kliniken Bad Kreuznach feierlich eröffnet. Anwesend waren hochrangige Gäste, darunter die Staatssekretärin Nicole Steingaß, der Landtagsabgeordnete Michael Simon, die Vorsitzende des Hebammenverbandes Juliane Müller, die Landrätin Bettina Dickes sowie der Oberbürgermeister Emanuel Letz. Ziel dieses innovativen Projekts ist es, selbstbestimmte Geburten zu stärken und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für Hebammen zu verbessern. Erst seit fünf Monaten ist der Kreißsaal in Betrieb und bringt ein neues Betreuungskonzept für komplikationslose Schwangerschaften mit sich.
Im HKS werden Geburten ausschließlich von erfahrenen Hebammen begleitet, ohne ärztliche Intervention. Bei Komplikationen stehen jedoch alle Ressourcen der Klinik zur Verfügung. Dies bedeutet, dass das medizinische Team zwar jederzeit bereit ist, einzugreifen, jedoch nicht in den natürlichen Geburtsverlauf eingreift, solange keine medizinischen Notfälle vorliegen. Das Ambitionsniveau des Projekts zeigt sich auch in den Worten von Nicole Steingaß, die die Schlüsselrolle der Hebammen für sichere und selbstbestimmte Geburten hervorhebt.
Innovationen und Angebote
Besonderes Augenmerk wird auf die persönliche 1:1-Betreuung gelegt, die die Frauen ermutigt, auf ihren Körper und ihre Fähigkeiten zu vertrauen. Während der Geburt ist zusätzlich eine zweite Hebamme für die Betreuung von Mutter und Neugeborenem anwesend. Der HKS fördert selbstbestimmte Geburten ohne medizinische Interventionen. Sanfte Methoden der Schmerzlinderung wie Homöopathie, Akupunktur und Aroma-Therapie werden angeboten, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit fördert den HKS als Teil einer größeren Initiative zur Stärkung verschiedener Kreißsäle in der Region, darunter auch in Simmern. Dies ist besonders relevant angesichts der Herausforderungen, die viele Schwangere in Deutschland mit Kreißsaalschließungen, überlasteten Ärzten und einem Mangel an Hebammen konfrontieren müssen, wie der Fachartikel aus Babelli beschreibt.
Verbesserte Arbeitsbedingungen für Hebammen
Juliane Müller, die Vorsitzende des Hebammenverbandes, sprach ebenfalls über die Wahlfreiheit der Gebärenden und die attraktiven Bedingungen, die für Hebammen im HKS geschaffen wurden. Um den Beruf attraktiver zu machen, wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen eingeführt. So wurden in den letzten Monaten 13 neue Hebammen eingestellt sowie zusätzliche Mitarbeitende für unterschiedliche Aufgaben. Für das erste Quartal wurden prognostiziert, dass rund 2000 Geburten in diesem Jahr im HKS stattfinden könnten.
In diesem Kontext wird die Ausbildung von Nachwuchskräften ebenfalls gefördert, mit der Betreuung von zwei Hebammenstudentinnen und zwei Auszubildenden. Auch Hebammen aus der Ukraine erhalten Unterstützung. Der Kreißsaal im siebten Stock wurde umfassend renoviert, wobei nicht nur ein zusätzlicher Untersuchungsraum geschaffen wurde, sondern auch die organisatorischen Abläufe neu strukturiert wurden. Der HKS bietet somit ein zukunftsweisendes Konzept für wohnortnahe Geburtshilfe in Bad Kreuznach.
Das erfolgreiche Projekt steht nicht nur für die Wertschätzung der Hebammen und ihrer Arbeit, sondern auch als ein starkes Signal für eine selbstbestimmte Geburtshilfe. Mit der offiziellen Eröffnung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Verbesserung der Geburtserfahrungen und der Hebammenarbeit in der Region gemacht worden.
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