Am 11. April 2025 kündigte US-Präsident Donald Trump die Aufhebung einer umstrittenen Regelung an, die von der Biden-Administration eingeführt worden war. Diese Regelung hätte dezentrale Finanzprotokolle (DeFi) verpflichtet, ihre Transaktionen an die Steuerbehörde IRS zu melden. Damit sollte Transparenz im DeFi-Sektor geschaffen und Steuerhinterziehung verhindert werden. Doch die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gemischt. Während die Krypto-Community die Aufhebung begrüßt, weil sie als hinderlich für Innovation betrachtet wurde, befürchten Kritiker bürokratische Belastungen, insbesondere für kleinere DeFi-Projekte.
Die Initiative zur Aufhebung erhielt Unterstützung aus verschiedenen politischen Lagern, was durch die Abstimmung im US-Senat am selben Tag belegt wird. Dieser beschloss mit 70 zu 27 Stimmen die Aufhebung der DeFi-Broker-Regel des IRS. Senator Ted Cruz spielte eine Schlüsselrolle in der Befürwortung dieser Resolution, die nun zur Prüfung an das Repräsentantenhaus weitergeleitet wird. Georg Köhler, ein Vertreter der Krypto-Industrie, erläuterte, dass die Abstimmung zeige, wie wichtig ausgewogene Vorschriften für digitale Vermögenswerte sind.
Folgen für die Krypto-Industrie
Die Aufhebung dieser Regel könnte erhebliche Auswirkungen auf den globalen Krypto-Markt haben. Experten sehen in der Entscheidung die Möglichkeit, die USA als attraktiven Standort für Krypto-Innovationen zu positionieren. David Sacks, Berater im Weißen Haus, deutete bereits auf die Unterstützung Trumps für die Aufhebung hin. Branchenvertreter sind optimistisch, dass die Entscheidung den Weg für weitere Innovationen ebnen wird, während gleichzeitig übermäßige staatliche Aufsicht verhindert wird.
Die Regel hätte von den DeFi-Plattformen die Entwicklung komplexer Systeme zur Datenerfassung und -meldung gefordert. Dies wäre insbesondere für kleinere Plattformen eine erhebliche Herausforderung gewesen. Stattdessen könnten sich diese Unternehmen nun auf die Weiterentwicklung ihrer Technologien konzentrieren, was als Erleichterung angesehen wird.
Regulatorische Herausforderungen bestehen weiterhin
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich der regulatorischen Landschaft für DeFi. Die gemäßigte Abstimmung im Senat zeigt eine parteiübergreifende Unterstützung, jedoch bleibt abzuwarten, wie das Repräsentantenhaus sich verhalten wird. Bei einer Genehmigung durch das Repräsentantenhaus würde der IRS daran gehindert, ähnliche Vorschriften in der Zukunft einzuführen, was als entscheidend für den Schutz von Finanzinnovationen und digitaler Privatsphäre in den USA angesehen wird.
Zusätzlich zu dieser politischen Situation laufen rechtliche Auseinandersetzungen, die die Zukunft des DeFi-Marktes beeinflussen könnten. Eine Klage in Texas, in der sich die DeFi Education Fund, die Blockchain Association und der Texas Blockchain Council gegen die IRS und das Finanzministerium wenden, stellt die endgültige Broker-Regel als übergreifend und verfassungswidrig in Frage. Der Ausgang dieser Klage könnte weitreichende Auswirkungen auf die regulatorische Herangehensweise an neue Technologien in den USA haben.
Die Entwicklungen in diesem Bereich sind nicht nur für die Krypto-Industrie von Bedeutung, sondern auch für die allgemeine regulatorische Politik in den USA. Die Balance zwischen Regulierung und Innovation wird entscheidend sein, um das Wachstum des Sektors nicht zu gefährden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die regulatorische Landschaft weiterentwickelt und welche Impulse sie für die Zukunft der dezentralen Finanzen setzen kann.
Für eine detaillierte Analyse der legislativen Entwicklungen und deren Bedeutung für die Krypto-Industrie lesen Sie IT-Boltwise, CoinEdition sowie Forbes.