Am kommenden Mittwoch, den 12. Februar, findet das 142. Klinikkonzert des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich statt. Diese Veranstaltung verspricht ein einzigartiges Erlebnis, das unter dem Titel „Unvorhersehbar und unplanbar“ steht. Ab 19.30 Uhr sind die Besucher ins Cusanus Krankenhaus nach Bernkastel-Kues eingeladen, wo im Tanz- und Bewegungssaal Impulse für musikalische Improvisationen gesetzt werden. Alle Interessierten sind herzlich willkommen, aktiv teilzunehmen oder einfach zuzuhören.
Die Mitwirkenden des Konzerts sind drei erfahrene Multi-Instrumentalisten: Theo van der Poel, der seit 24 Jahren als Musiktherapeut tätig ist und die Klinikkonzerte organisiert, wird die Veranstaltung leiten. Unterstützt wird er von David Mann, einem seit 2023 praktizierenden Musiktherapeuten und Jazzpianisten, sowie von der freiberuflichen Musiktherapeutin Rita Luysberg, die Erfahrungen in Querflöte und Musiktherapie mitbringt. Die Instrumente, die im Rahmen des Konzerts zum Einsatz kommen, sind so gestaltet, dass sie auch von Personen ohne musikalische Vorkenntnisse gespielt werden können, was eine inklusive Atmosphäre schafft.
Engagement für die Musikalische Integration
Die Klinikkonzerte sind nicht nur eine Plattform für musikalische Darbietungen, sondern auch ein Teil eines umfassenden therapeutischen Ansatzes. Seit dem Start der Konzertreihe im Jahr 2023, die mit dem Konzert „Von Bagdad zu Bach“ begann, wurden verschiedene Stile und Kulturen miteinander verbunden.
Das erste Konzert dieser Art fand am 3. Mai 2023 im St. Elisabeth Krankenhaus in Wittlich statt, wo arabische Musik auf die Werke von Johann Sebastian Bach traf. Diese Verschmelzung hat das Ziel, kulturelle und musikalische Grenzen zu überwinden und ein breiteres Publikum anzusprechen. Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist stets kostenfrei, was die Zugänglichkeit sowohl für Patienten als auch für die breite Öffentlichkeit fördert. Unter den Künstlern befanden sich auch Theo van der Poel sowie Angela Simons, eine klassisch ausgebildete Cellistin, und Saif Al-Khayyat, ein Oud-Spieler aus Bagdad.
Therapeutische Perspektiven der Musik
Die Bedeutung der Musiktherapie im klinischen Kontext ist unbestritten. In der Freiburger Psychosomatik, die 1949 gegründet wurde, zeigt sich der positive Einfluss musikalischer Interventionen auf die Gesundheit von Patienten. Die Klinik behandelt unter anderem Menschen mit Depressionen, Angststörungen und Burnout. Hierbei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die sowohl psychotherapeutische als auch kreative Elemente beinhalten.
In der psychosomatischen Behandlung ist die Musiktherapie bereits seit 20 Jahren etabliert. Sie erfordert keine musikalischen Vorkenntnisse und ermöglicht es Patienten, aktiv an Therapien teilzunehmen. Die Therapieform fördert nicht nur die kreative Ausdrucksweise der Patienten, sondern schafft auch eine wertvolle Verbindung zwischen Therapeut und Patient.
Die Veranstaltungen wie die Klinikkonzerte sind ein Zeichen dafür, dass Musik nicht nur Kunst ist, sondern auch eine heilende Kraft besitzt. Der Aufruf zum Mitspielen und zur aktiven Teilnahme geht über reines Zuhören hinaus und fördert die Interaktion, ein Element, das sowohl für die Künstler als auch für die Zuhörer bereichernd ist. Ob als Therapeut oder als Laie – jeder kann Teil dieser musikalischen Reise werden.