Die Förderung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz durch kreative Angebote gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist ein Kunstworkshop, der von Ulrike Jung-Ristic, der Leiterin der Beratungs- und Koordinierungsstelle mit Schwerpunkt Demenz bei der Caritas, ins Leben gerufen wurde. Der Kurs richtet sich speziell an demenziell veränderte Menschen und deren Angehörige, um diesen eine schöpferische Auszeit zu ermöglichen und gleichzeitig deren Familienangehörige zu entlasten. Dieses Programm zielt auf die Stärkung der Gemeinschaft und die positive Interaktion der Teilnehmenden ab.
Der Kurs, der alle 14 Tage stattfindet, ermöglicht es den Teilnehmenden, in einem geschützten und familiären Raum zu arbeiten, in dem das Thema Demenz nicht dominant ist. Die Teilnehmerinnen Karin Schönhofen aus Maring-Noviand und ihre 88-jährige Mutter erleben den Workshop als eine bereichernde Erfahrung. Die Atmosphäre ist geprägt von offenem Austausch und dem Gefühl, dass jeder in seinem eigenen Tempo und mit den Materialien seiner Wahl arbeiten kann. Die freiberufliche Künstlerin Silke Kruse nimmt dabei die Kursleitung und beobachtet beeindruckende Entwicklungen bei den Teilnehmenden. Mit mehreren kreativen Techniken können sie ihren individuellen künstlerischen Stil entdecken und weiterentwickeln.
Das Demenznetzwerk Bernkastel-Wittlich
Eine tragende Säule hinter dem Kunstworkshop ist das Demenznetzwerk Bernkastel-Wittlich, das seit 2008 als Arbeitskreis gegründet wurde und sich 2021 offiziell konstituierte. Mit dem Fokus auf die Verbesserung der Versorgung und Unterstützung von Menschen mit Demenz strebt das Netzwerk an, diesen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Mitglieder des Netzwerks kommen aus verschiedenen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens und treffen sich regelmäßig, um gemeinsam an der Weiterentwicklung ihrer Angebote zu arbeiten. Eine der Grundideen ist es, Menschen mit Demenz die Möglichkeit zu geben, Hilfe zur Selbsthilfe zu erhalten.
In Deutschland sind schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen von Demenz betroffen, eine Erkrankung, die nicht nur das Gedächtnis, sondern gleichzeitig auch das zwischenmenschliche Verhalten beeinflussen kann. Trotz der Herausforderungen, die mit dieser Diagnose einhergehen, kann durch Kunsttherapie eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Kunsttherapie ermöglicht es den Betroffenen, sich auszudrücken, was insbesondere in Leistungs- und Kommunikationsschwierigkeiten von Bedeutung ist. Diese kreative Form der Therapie aktiviert Denkprozesse und kann emotionale Stabilität sowie Glücksgefühle hervorrufen.
Teilnahmemöglichkeiten und Kontakt
Der Kunstworkshop ist kostenlos und bietet Platz für zwei zusätzliche Teilnehmende, die in Begleitung kommen können. Interessierte können sich jederzeit anmelden. Die Anmeldung erfolgt über Ulrike Jung-Ristic unter den Telefonnummern 06571 / 9155-13 oder 06531 / 500-2987 sowie per E-Mail an u.jung-ristic@caritas-meh.de.
Das Angebot verbindet Kreativität mit einem therapeutischen Ansatz und hat das Potenzial, den Alltag von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen nachhaltig zu bereichern. In dieser geschützten Umgebung können sie gemeinsam Farben, Formen und Materialien erkunden, was letztlich zu einer positiven Wahrnehmung des Lebens führt. Die Kunst schafft Verbindungen und bereichert das Miteinander in der Unterstützung von Menschen mit Demenz.
[Wochenspiegel] berichtet, dass …
[Demenz Bernkastel-Wittlich] informiert über …
[Campus Naturalis] beschreibt die Bedeutung der Kunsttherapie …