Die Region Cochem-Zell erlebt einen einschneidenden Wandel: Der Arbeitskreis der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) wird aufgelöst. Am 20. Januar 2025 fand das letzte Treffen aktiver und ehemaliger Mitglieder statt. Dies markiert das Ende einer 25-jährigen Geschichte, die mit der Gründung des Arbeitskreises durch fünf Frauen aus der Region begann. Ihr Ziel war es, sich zu vernetzen und gemeinsam Herausforderungen zu meistern, unter anderem durch die Unterstützung ihrer Partner in den eigenen Handwerksbetrieben, insbesondere bei administrativen Aufgaben.
Diese Initiative war nicht nur ein sozialer Treffpunkt, sondern auch ein bedeutendes Sprachrohr für Frauen im Handwerk. Der UFH betonte stets, dass Handwerk auch eine Frauensache ist und stellte somit einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung im Berufsleben dar.
Bedeutung der Netzwerke
Die Zusammenarbeit der Frauen im Handwerk hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Laut den Informationen von UFH kann durch gezielte Vernetzung und Weiterbildung die Position von Frauen in diesem Sektor gestärkt werden. Im gesamten Bundesverband sind rund 5.000 Mitglieder aktiv, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Handwerk zukunftsfähig und innovativ zu gestalten. Politische Veränderungen und die Förderung sozialer sowie emotionaler Kompetenzen stehen dabei im Fokus.
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass etwa 75 Prozent aller Handwerksunternehmen Familienbetriebe sind, die von Männern und Frauen gemeinsam geleitet werden. Dies verdeutlicht das Potenzial, das in der gleichberechtigten Zusammenarbeit liegt.
Frauen im Handwerk: Statistische Einblicke
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt einen wachsenden Einfluss von Frauen im Handwerkssektor. 2023 waren bereits 24,6 Prozent der Betriebe von Frauen mitgegründet oder geführt. Dies ist ein bedeutender Fortschritt, denn Frauen nehmen in der Branche vielfältige Rollen ein, von Unternehmerinnen bis zu Nachfolgerinnen. Der Umsatz des Handwerks betrug 2019 beeindruckende 640 Milliarden Euro, wobei Frauen einen erheblichen Anteil daran haben.
Besonders hervorgetan hat sich der Frauenanteil unter den Auszubildenden, der 2023 bei 14,1 Prozent lag, wobei kreative und gesundheitsorientierte Berufe eine stärkere Präsenz zeigen. Zu den Berufen mit den höchsten Frauenanteilen zählen:
- Maßschneiderin: 86,1 Prozent
- Konditorin: 85,0 Prozent
- Goldschmiedin: 72,9 Prozent
Aber auch in gewerblich-technischen Berufen, in denen Frauen traditionell unterrepräsentiert sind, ist ein Anstieg zu beobachten. So zeigen Statistiken eine zunehmende Zahl junger Frauen, die sich für Berufe wie Kraftfahrzeugmechatronikerin, Tischlerin und Elektronikerin entscheiden. Gleichzeitig liegt der Frauenanteil in Gesundheitshandwerken wie Zahntechnik bei 64,4 Prozent.
Diese Entwicklungen verdeutlichen nicht nur den zunehmenden Einfluss von Frauen im Handwerk, sondern auch das ungenutzte Entwicklungspotenzial in vielen Bereichen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Engagement und die Zusammenarbeit im Handwerk für Frauen wichtige Schritte in Richtung Gleichstellung und Anerkennung darstellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auflösung des Arbeitskreises zwar das Ende einer Ära darstellt, aber auch den Beginn neuer Möglichkeiten für die Frauen im Handwerk symbolisieren kann. Der Geist der Vernetzung und der gemeinsamen Bewältigung von Herausforderungen wird sicherlich weiterhin in den Herzen der ehemaligen Mitglieder und in der Zukunft des Handwerks weiterleben.
Für weitere Informationen über die Rolle der Frauen im Handwerk und ihre Bedeutung besucht bitte UFH BV oder seht euch die statistischen Daten auf ZDH an.