Am Sonntag, den 6. Februar 2025, kam es an der Mosel zu einem schwerwiegenden Schleusenunfall, der den Schiffsverkehr in der Region massiv beeinträchtigt. Ein Frachtschiff, das im Autopilotmodus unterwegs war, rammte die Schleuse in Müden und beschädigte dabei die Torflügel. Dies führte dazu, dass der gesamte Schiffsverkehr auf der Mosel zum Erliegen gekommen ist. Rund 70 Güter- und Flusskreuzfahrtschiffe sind seitdem festgefahren, was zu einer angespannten Lage in der Verkehrsinfrastruktur führt. Die zuständige Wasserschutzpolizei in Koblenz ermittelt nun und zieht einen technischen Defekt am Schiff als mögliche Ursache in Betracht. Später sollen erste Tests zur Schleusensanierung durchgeführt werden, während ein Ersatztor im Bauhof in Trier auf Installation wartet, die jedoch mindestens zwei Monate beanspruchen wird.
Volker Klassen, Leiter des Trierer Hafens, äußerte Bedenken hinsichtlich eines möglichen Imageschadens für die Mosel als Wasserstraße. «Sollte die Schleuse drei bis vier Monate gesperrt sein, müssten zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Tonnen Güter anders transportiert werden», warnte Klassen. Diese Entwicklung könnte erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben, insbesondere für den Hafen in Mertert. Schätzungen zufolge könnte fast ein Viertel des jährlichen Güterumschlags von rund einer Million Tonnen wegfallen.
Wirtschaftliche Folgen und Transportalternativen
Die aktuelle Situation belässt die Versorgung mit Mineralölprodukten in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg jedoch gesichert, wie der Wirtschaftsverband Fuels und Energie bestätigt. Die Tanklager in der Region sind ausreichend gefüllt, und es gibt gegenwärtig keine Leerstände an Tankstellen. Dennoch haben einige Unternehmen, wie Hochwald Foods, bereits ihre Transportwege geändert und transportieren Produkte nun per Lkw.
Die festgefahrenen Schiffe, darunter zehn Flusskreuzfahrtschiffe von Viking Cruises, stehen ebenfalls im Fokus. Viking Cruises bemüht sich, das Programm für Urlauber aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig Konzepte zur Bergung der Schiffe erarbeitet werden. Albert Schöpflin, Amtsleiter WSA Mosel-Saar-Lahn, steht in Kontakt mit den Beteiligten, um eine rasche Lösung herbeizuführen.
Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz
Abseits des Schleusenunfalls sind auch andere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz von Bedeutung. Ein Bundespolizist aus Nordrhein-Westfalen steht wegen Körperverletzung im Amt vor dem Landgericht Trier. Zudem wurden in Bernkastel-Kues Geldautomaten gesprengt, während in Hagenbach ein Sprengversuch misslang. Ministerpräsident Schweitzer sieht sich einer möglicherweise von der unsicheren Lage in Ruanda beeinträchtigten Reise gegenüber.
Die Hygienekontrollen haben in Bad Kreuznach zu einer Geldstrafe von 8.000 Euro für einen Restaurantbetreiber geführt. Darüber hinaus wird berichtet, dass Tierarztrechnungen aufgrund einer neuen Gebührenordnung seit November 2022 um durchschnittlich ein Drittel gestiegen sind. Der Rückgang der Organspenderzahlen in Rheinland-Pfalz steht ebenfalls im Fokus, da im letzten Jahr ein abnehmender Trend trotz eines bundesweiten Anstiegs verzeichnet wurde. Schließlich hat die Gewerkschaft ver.di zu Streiks bei der Deutschen Post aufgerufen, insbesondere in Koblenz und Umgebung.
In diesem komplexen Gefüge zwischen Verkehr, Wirtschaft und Governance ist es wichtig, die Entwicklungen genau im Auge zu behalten. Die laufenden Ermittlungen und die wirtschaftlichen Implikationen des Schleusenunfalls an der Mosel könnten weitreichende Folgen für die Region haben.