Vulcan Energy hat angekündigt, in der nächsten Sitzung des Lambsheimer Gemeinderats über ein bedeutendes Geothermie-Projekt in Zusammenarbeit mit BASF zu informieren. Diese Sitzung findet am Dienstag, den 25. Februar, um 19 Uhr im Bürgersaal der Verwaltungsstelle Lambsheim (Mühltorstraße 25) statt. Bürgermeisterin Barbara Eisenbarth-Wahl (CDU) äußerte, dass derzeit unklar sei, ob ein Vertreter von BASF an diesem Treffen teilnehmen wird. Regionalmanager Thorsten Hauck von Vulcan Energy wird voraussichtlich anwesend sein, um die Pläne zu erläutern und Fragen der Bürger zu beantworten.
Der Fokus der Sitzung wird vor allem auf dem übergeordneten Projekt entlang des Oberrheingrabens liegen. Dazu könnten auch Informationen zu den seismischen Messungen in Lambsheim zur Geothermie-Erkundung gegeben werden. Die Anfrage von Vulcan Energy bezüglich des genauen Starttermins für diese Messungen blieb bislang unbeantwortet.
Geothermie-Projekt mit weitreichenden Zielen
In den letzten Monaten haben Vulcan Energy und BASF eine Absichtserklärung zur Nutzung geothermischer Energie in Ludwigshafen unterzeichnet. Ziel ist die Erzeugung von CO2-freiem Dampf und nachhaltiger Wärme für BASF sowie die umliegenden Städte wie Frankenthal und Ludwigshafen. Die geplanten seismischen Messungen hierfür sollen Anfang 2025 beginnen.
Die Erdwärme, die durch Tiefengeothermie gewonnen werden soll, kann BASF mit grundlastfähiger, erneuerbarer Energie versorgen. Die potenzielle Leistung wird auf bis zu 300 Megawatt thermische Energie geschätzt, was jährlich bis zu 4 Millionen Tonnen CO2-freien Dampf erzeugen könnte. Darüber hinaus wird eine Reduktion von rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen in Aussicht gestellt.
Kollaboration und Innovation
Zusätzlich plant Vulcan, eine Lithiumextraktionsanlage zu errichten, um grünes Lithium für die Batterie- und Automobilindustrie zu gewinnen. Das Thermalwasser im Oberrheingraben hat eine hohe Konzentration an Lithium, was die Region zu einem attraktiven Standort macht. Das Verfahren zur Lithiumextraktion basiert auf der direkten Adsorption (A-DLE).
Um eine emissionsarme Energieversorgung zu gewährleisten, kooperiert Vulcan Energy mit regionalen Energieversorgern, darunter die Technischen Werke Ludwigshafen und die Stadtwerke Frankenthal. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hebt die Bedeutung der Nutzung heimischer Energieressourcen hervor und bekräftigt das Engagement der energieintensiven Unternehmen in Rheinland-Pfalz, neue Technologien wie Geothermie zu integrieren.
Kontext der Geothermie in Deutschland
Geothermie hat in Deutschland großes Potenzial zur Senkung von CO2-Emissionen, wie eine Fallstudie über das Geothermie-Kraftwerk in Kirchstockach belegt. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2013 liefert es jährlich etwa 40 GWh erneuerbaren Strom. Die Forschung am Zentrum für Energietechnik (ZET) der Universität Bayreuth, welches Teil der Geothermie-Allianz Bayern ist, unterstützt diese Entwicklungen. Die Allianz wird vom Bayerischen Wissenschaftsministerium seit 2016 gefördert, um innovative Energiesysteme mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit zu erforschen.
Die Kombination aus diesen hochwertigen Forschungsanstrengungen und dem laufenden Geothermie-Projekt in Lambsheim könnte somit nicht nur die regionale Energieversorgung revolutionieren, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland leisten.
Für weitere Details zur Initiative informiert rheinpfalz.de sowie basf.com und solarify.eu.