Im malerischen Moseltal, bekannt für seine atemberaubenden Weinlandschaften, hat der Winzer Nik Weis in diesem Jahr eine besondere Herausforderung gemeistert. Am 15. Januar 2025 wartete er auf die perfekten Bedingungen zur Eisweinlese. Diese spezielle Weinsorte erfordert Temperaturen von mindestens -7 Grad über mehrere Stunden, um die gefrorenen Trauben zu ernten. Weis ließ seine Trauben extra im Herbst an den Reben hängen und konnte dabei nun über 100 Liter Eiswein gewinnen, was etwa 300 Flaschen entspricht. [tagesschau.de] berichtet, dass er dafür eine Fläche von ca. 1.500 Quadratmetern bearbeitet hat.
Doch die Eisweinlese war nicht für alle Winzer in der Region erfolgreich. Laut einer Umfrage konnten einige Trauben nicht gelesen werden, da sie nicht mehr gesund genug waren. Unter den 15 Winzern, die in diesem Jahr Eisweinflächen im Weinanbaugebiet Mosel angemeldet hatten, gibt es sowohl Erfolg als auch Misserfolg.
Die Besonderheiten des Moselweinbaus
Die Moselregion, die als die älteste Weinbauregion Deutschlands gilt, erstreckt sich über 250 km entlang des Moselflusses und seiner Nebenflüsse Saar und Ruwer. Hier bewirtschaften rund 5.000 Weinbauern auf 8.536 Hektar einige der steilsten Weinberge weltweit. Viele Trauben müssen von Hand geerntet werden, was unter anderem durch die steilen, terrassierten Flächen bedingt ist, die Neigungen von über 30 Grad aufweisen. Einige Weinhänge erreichen sogar bis zu 70 Grad. [winesofgermany.com] verweist auf die Herausforderungen, mit denen die Winzer bei der Traubenlese konfrontiert sind.
Die Mosel-Weinbauern sind vor allem auf Riesling spezialisiert, der 62,4% der Anbaufläche ausmacht. Der Region bietet ein optimales Klima für den Weinbau mit warmen Temperaturen und ausreichend Niederschlag. Die Böden bestehen überwiegend aus Schiefer, was den Weinen einen einzigartigen Charakter verleiht. [winesofgermany.com] nennt auch die Hauptrebsorten der Region, darunter Müller-Thurgau und Elbling.
Der Weinmarkt der Moselregion
Die Vermarktung der Weine erfolgt sowohl über Genossenschaften als auch über direkte Vertriebswege der Weingüter. Verkäufe an private Endverbraucher sind für kleinere Weingüter von großer Bedeutung, insbesondere durch den zunehmenden Tourismus. Jährlich besuchen über 2 Millionen Übernachtungsgäste die Moselregion, was den Weinbauern zusätzliche Absatzmöglichkeiten bietet. [weinland-mosel.de] hebt hervor, dass viele Touristen direkt beim Winzer kaufen und somit zur lokalen Wirtschaft beitragen.
Der Exportanteil an der Produktion lag 2021 bei 28%, wobei die wichtigsten Märkte die USA, China und Norwegen sind. Im Jahr 2022 exportierten die Weingüter und Kellereien der Mosel rund 205.000 Hektoliter Wein im Wert von 95 Millionen Euro. Der Verkauf der Weine erfolgt zu etwa 70-75% im Binnenmarkt, während der Rest ins Ausland geht.
Der Eiswein von Nik Weis, der Anfang 2026 auf den Markt kommen soll, wird voraussichtlich für 120 Euro pro Flasche erhältlich sein. Diese Exklusivität könnte die Attraktivität des Weins auf dem Markt erhöhen, insbesondere angesichts der Herausforderungen, die die Winzer in diesem Jahr bewältigen mussten. Die Moselregion bleibt damit nicht nur ein attraktives Ziel für Weinkenner, sondern auch ein Ort, an dem Tradition und Innovation Hand in Hand gehen.