In Frankenthal, Rheinland-Pfalz, dürfen sich Schülerinnen und Schüler auf ein besonders attraktives Angebot freuen: einen Döner für nur drei Euro. Diese Initiative mit dem Titel „Döner für alle“ wurde von Oberbürgermeister Nicolas Meyer ins Leben gerufen und findet in Zusammenarbeit mit lokalen Dönerimbissen statt. Die Aktion zielt darauf ab, die zunehmenden Preisprobleme in den Schulen anzugehen und gleichzeitig den Schülern ein abwechslungsreiches Mittagessen zu bieten.
Die vergünstigten Dönerspieße werden mittwochs zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr angeboten. Hintergrund dieser Aktion ist eine Uneinigkeit zwischen der Stadt und dem Caterer der Ganztagsschulen über die gestiegenen Preise für Schulessen. Vor der Einführung der Döner-Aktion gab es eine Reduzierung des Essensangebots in den Schulen, was zu Unmut bei den Eltern führte. Um dem entgegenzuwirken, sollen ab Mitte März wieder zwei Mittagessen zur Auswahl stehen.
Aktion im Zeichen des Ramadan
Die Aktion findet auch während des Fastenmonats Ramadan statt, was für viele Schüler von Bedeutung ist. Die vergünstigten Döner werden noch am 12. und 19. März angeboten, bevor die Initiative am 19. März endet. Danach wird die zweite Menülinie des Caterers in den Schulen wieder eingeführt. Die Differenz zu dem üblichen Preis von rund fünf bis sechs Euro wird von den teilnehmenden Imbissbetrieben übernommen.
Laut Informationen von rheinpfalz.de gab es Überlegungen, Döner als festen Bestandteil des Schulmittagessens anzubieten, mit dem Ziel, die Speisenvielfalt zu erhöhen. Angesichts steigender Preisen für Imbissgerichte, die laut fraenkischertag.de in Deutschland vor allem in Städten wie Berlin bereits zwischen fünf und sechs Euro liegen, ist dieses Angebot besonders bemerkenswert. Früher lag der Preis für einen Döner noch bei etwa 3,50 Euro.
Herausforderungen der Branche
Die Preissteigerungen sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter höhere Kosten für Energie und Nahrungsmittel, wie Rindfleischpreise, die um bis zu 50% gestiegen sind. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Preise für Speisen und Getränke zum Mitnehmen im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent. Gürsel Ülber, Vorstandsvorsitzender des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa, schätzt, dass ein Döner eigentlich sogar 7,30 Euro kosten müsste.
Die Situation in der Branche ist angespannt. Der Bundesverband der Systemgastronomie berichtet von höheren Preisen für Getreide und Gemüse, während viele Gastwirte in Bayern über Lieferengpässe klagen. Diese Umstände könnten zu möglichen Schließungen von Döner-Imbissen innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate führen. Andrea Belegante, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, fordert eine Entfristung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen, um der wachsenden Preissituation entgegenzuwirken.
Die „Döner für alle“-Aktion in Frankenthal könnte also als ein Lichtblick unter schwierigen Umständen angesehen werden, durch den Schülerinnen und Schüler nicht nur finanziell entlastet, sondern auch kulinarisch versorgt werden.