Am 11. März 2025 fand in Frankenthal eine zentrale Veranstaltung zum Weltfrauentag statt, die mit der Gleichstellungsbeauftragten von Ludwigshafen, Frankenthal und dem Rhein-Pfalz-Kreis organisiert wurde. Diese Veranstaltung betonte die Notwendigkeit eines geschlechtersensiblen Blicks auf die fortschreitende Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).
Cornelia Tildmann, die Gleichstellungsbeauftragte, schilderte in ihrer Eröffnungsrede die revolutionären Entwicklungen durch KI und die damit verbundenen Herausforderungen für Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit. Dabei wies sie darauf hin, dass KI nicht per se intelligent ist, sondern von Menschen trainiert wird, wie Regina Keßler, Geschäftsführerin von Genie Enterprise Deutschland GmbH, ebenfalls erklärte.
Künstliche Intelligenz und Geschlechtergerechtigkeit
Die Situation von Frauen in der Arbeitswelt wird durch KI besonders beeinflusst. Aktuellen Daten zufolge arbeiten 79 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Berufen, die für den KI-Einsatz und die Automatisierung geeignet sind. Diese Tatsache könnte dazu führen, dass bestehende Ungleichheiten weiter verstärkt werden, da Algorithmen oftmals auf stereotypen und unvollkommenen Daten basieren. Nur 16 Prozent der Fachleute im KI-Sektor sind Frauen, was zur Entwicklung stereotypischer Meinungen während des Programmierens führen kann.
In der Podiumsdiskussion, die von Ulrike Gentner moderiert wurde, einigten sich die rund 50 Teilnehmer*innen darauf, dass diversifizierte Teams und diskriminierungsfreie Daten für die Entwicklung von KI von zentraler Bedeutung sind. Dr. Inga-Lena Darkow forderte mehr Frauenbeteiligung an der KI-Entwicklung und Birgit Löwer wies auf die Notwendigkeit digitaler Kompetenzen für Frauen hin, um aktiv im KI-Bereich mitgestalten zu können. Regina Keßler appellierte in diesem Zusammenhang an die Anwesenden, Frauen zu empowern, um KI zu nutzen.
Änderungen durch Künstliche Intelligenz
Eine weitere interessante Perspektive brachte Rita Petry ein, die über Änderungen in Ausbildungsplänen und neue Geschäftsmodelle im Handwerk durch den Einsatz von KI berichtete. Zudem erläuterte Daniel Meyer, Chief Digital Officer, wie KI in Ludwigshafen in der Wirtschaft, Verwaltung und öffentlichen Sicherheit implementiert wird.
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass es einer breiten Beteiligung von Frauen bedarf, um die Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz nachhaltig zu gestalten. Nur durch ein gemeinsames Verständnis für diese Herausforderungen können eine gerechtere Gesellschaft und Chancengleichheit in einer digitalisierten Welt erreicht werden. Insgesamt zeigt die Debatte, dass der geschlechtersensible Blick auf Digitalisierung und KI noch geschärft werden muss, um die wachsende Kluft in der Geschlechtergerechtigkeit zu überbrücken. Weitere Informationen finden Sie auf rheinpfalz.de, frankenthal.de und unesco.de.