Die „Erstretter Südpfalz“ haben in den wenigen Wochen seit ihrer Gründung bereits bemerkenswerte Erfolge verzeichnet. Mit der Umbenennung von „Mobile Retter“ Mitte Dezember 2024 begann eine neue Ära in der Notfallhilfe für die Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und die Stadt Landau. In dieser kurzen Zeit wurden bereits 158 Alarmierungen gezählt, was zeigt, wie wichtig und effektiv dieses Netzwerk von registrierten Ersthelfern ist. Pfalz-Express berichtet, dass die Helfer über eine speziell entwickelte App zu Notfällen gerufen werden.
Die Landräte Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße) und Martin Brandl (Germersheim) sowie Lanouds Beigeordnete Lena Dürpold haben den Erstrettern und den Partnern, darunter Katretter und Mobile Retter e.V., ihren Dank ausgesprochen. Die Alarmierung erfolgt gezielt und nur für Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe zu einem Notfall befinden. Dies stellt sicher, dass die Erstretter oft schneller am Einsatzort eintreffen als der reguläre Rettungsdienst oder Notarzt, was insbesondere bei Herz-Kreislauf-Stillständen von entscheidender Bedeutung ist.
Training und Registrierung
Die Initiative sucht stetig nach weiteren Freiwilligen, die sich engagieren möchten. Informationen zur Registrierung, zum Projekt und zur Mitarbeit sind auf der Homepage www.erstretter-suedpfalz.de verfügbar. Zudem werden die ersten Trainingstermine für das Jahr 2025 demnächst auf der Webseite veröffentlicht, um neuen Helfern die notwendigen Kenntnisse zu vermitteln.
Forschung zur Verbesserung der Notfallhilfe
Im Rahmen der „HEROES-Studie“ wird ein innovatives, smartphone-basiertes Ersthelfersystem entwickelt, das von der Deutschen Herzstiftung mit 47.500 Euro gefördert wird. Dieses Forschungsprojekt am Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin des Freiburger Universitätsklinikums zielt darauf ab, das therapiefreie Zeitintervall im Falle eines Herzstillstands zu verkürzen. Die Deutsche Herzstiftung beschreibt, dass das System medizinisch geschulte Ersthelfer alarmiert, sodass diese in der Lage sind, umgehend Herzdruckmassagen, Beatmung und gegebenenfalls die Anwendung eines Defibrillators (AED) durchzuführen.
Koordiniert wird dieses Projekt von Dr. Jan-Steffen Pooth, einem Assistenzarzt und Notfallmediziner, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Michael Patrick Müller vom St. Josefskrankenhaus in Freiburg. Ziel ist es, die Zeit zu überbrücken, bis der Rettungsdienst und der Notarzt eintreffen, und somit die Überlebenschancen von Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand signifikant zu erhöhen.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der „Erstretter Südpfalz“, wie wichtig und notwendig solche Initiativen sind, um die interkommunale Zusammenarbeit in der Notfallmedizin zu stärken und eine schnelle medizinische Erstversorgung sicherzustellen.