Die Schließung der Notaufnahme an der Asklepiosklinik in Germersheim hat in der Region für Bestürzung gesorgt. Viele Bürger*innen äußern Besorgnis über die zukünftige Notfallversorgung im nördlichen Landkreis Germersheim. Die Asklepios Südpfalzkliniken haben auf die Bedenken reagiert und betonen, dass die Entscheidung Teil eines langfristigen Strukturplans zur Stärkung der medizinischen Versorgung im Landkreis ist. Diese Maßnahme wurde am 1. April 2023 umgesetzt, als die Notfallversorgung in der benachbarten Stadt Kandel konzentriert wurde.
Die Asklepiosklinik in Germersheim soll sich künftig als spezialisierte Fachklinik weiterentwickeln. Diese Neuausrichtung schließt die Verlagerung der Notfallmedizin sowie der Inneren Medizin nach Kandel ein. Ziel der Umstrukturierung ist eine effizientere und umfassendere Versorgung von Patienten in Notfallsituationen. So können Notfallpatienten mit schweren Erkrankungen künftig in spezialisierte Einrichtungen gebracht werden.
Neue Versorgungskonzepte
Die Entscheidung, die Notaufnahme zu schließen, wird durch die geringe Anzahl an Notfällen in Germersheim und die damit verbundenen Möglichkeiten zur besseren Verteilung der Ressourcen gerechtfertigt. Geschäftsführer Frank Lambert versichert, dass die Kapazität der Rettungswagen durch die Umstrukturierung nicht beeinträchtigt wird. Die zentrale Notaufnahme in Kandel existiert seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 und soll nun den umfassenden Bedarf an Notfallbehandlungen abdecken.
Die ambulante Versorgungsstruktur bleibt an beiden Standorten erhalten. In Germersheim werden Angebote in der Allgemeinmedizin, Kardiologie und Gastroenterologie bereitgestellt, während in Kandel die Fachrichtungen Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie und Urologie verfügbar sind. Diese Änderungen sollen sicherstellen, dass die Bevölkerung weiterhin Zugang zu grundlegenden medizinischen Dienstleistungen hat.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Der G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) definiert ein gestuftes System der Notfallstrukturen in Krankenhäusern. Die Mindestanforderungen, die erfüllt sein müssen, um an der Notfallversorgung teilnehmen zu können, beinhalten sowohl die Art und Anzahl von Fachabteilungen als auch die Qualifikation des Fachpersonals. Krankenhäuser, die diese Anforderungen nicht erfüllen können, nehmen zwar nicht an der Notfallversorgung teil, sind jedoch nicht gezwungen, zu schließen. Die allgemeine Hilfeleistungspflicht bleibt unberührt. Ab dem 19. Mai 2023 müssen bedarfsnotwendige Krankenhäuser im ländlichen Raum die Anforderungen an die Basisnotfallversorgung erfüllen, was einen weiteren Druck auf die Krankenhäuser in der Region ausübt.
Obwohl die Schließung der Notaufnahme in Germersheim Bedenken weckt, wird von den Verantwortlichen auf die Notwendigkeit einer Neuausrichtung hingewiesen, um die Versorgungsqualität insgesamt zu verbessern. Die Umstrukturierung ist der Versuch, sich den sich wandelnden Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen und die medizinische Versorgung im Landkreis auf eine bestmögliche Basis zu stellen. Die Bürger*innen sind jedoch aufgerufen, die Entwicklungen genau zu beobachten, um sicherzustellen, dass eine adäquate Notfallversorgung auch weiterhin gewährleistet wird.
Für weitere Informationen zu den Veränderungen in der Notfallversorgung verweisen wir auf die Berichterstattung von Wochenblatt-Reporter und die Ausführungen der Asklepios Webseite.