In Rheinland-Pfalz steigen die Grippefälle erheblich, wie das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) am 17. Januar 2025 mitteilte. Aktuelle Zahlen zeigen, dass in der Kalenderwoche 3 (9. bis 15. Januar) insgesamt 585 neue Fälle von Influenza A und B gemeldet wurden. Im Vergleich dazu waren es in der Vorwoche nur 424 Fälle, und in der ersten Kalenderwoche des Jahres wurden lediglich 180 Fälle verzeichnet. Dies deutet darauf hin, dass die Grippewelle in der Region möglicherweise bereits begonnen hat. Zudem berichten Hausärztinnen und Hausärzte von vollen Praxen und einem Anstieg akuter Atemwegserkrankungen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bestätigt, dass die Grippewelle in Deutschland seit dem 30. Dezember 2024 in Gang ist. Diese Entwicklung xsteht im Kontrast zur vergangenen Saison 2023/2024, als die Welle bereits Mitte Dezember begann. In dieser Saison sind Influenzaerkrankungen in allen Altersgruppen festzustellen, während die Stärke der aktuellen Welle noch schwer vorhersehbar ist. Das RKI empfiehlt daher nach wie vor die Grippeimpfung, die normalerweise zwischen Mitte Oktober und Dezember empfohlen wird, um den Schutz aufzubauen.
Anstieg akuter Atemwegserkrankungen
Zusätzlich zu den steigenden Grippefällen zeigt sich auch ein allgemeiner Anstieg bei akuten Atemwegsinfektionen (ARE). In der ersten Kalenderwoche 2025 sank die Gesamtinzidenz der ARE jedoch von 7.900 in der Vorwoche auf etwa 6.300 Fälle pro 100.000 Einwohner. Bei Kindern war der Rückgang noch deutlicher. Gleichzeitig ist die Inzidenz grippeähnlicher Erkrankungen (ILI) von 1.500 auf 1.200 Fälle pro 100.000 Einwohner zurückgegangen. Trotz des Rückgangs bleibt die ARE-Inzidenz auf hohem Niveau, was auf eine anhaltende Aktivität von Atemwegserregern hindeutet.
In der Woche nach Neujahr meldeten etwa 11.000 ärztliche Praxen in Deutschland einen Anstieg von Arztbesuchen aufgrund akuter Atemwegsinfektionen. Die COVID-19-Inzidenz lag in dieser Woche bei schätzungsweise 200 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Virologische Überwachung und Prognosen
Die virologische Überwachung zeigt, dass bei den nachgewiesenen Atemwegserregern der dominierende Influenzavirussubtyp A(H1N1)pdm09 ist. In der zweiten Kalenderwoche des Jahres wurden aus 174 Proben 29 Prozent Influenza A- und B-Viren identifiziert. Auch humane saisonale Coronaviren und Rhinoviren sind häufig zu finden. Besorgniserregend ist zudem, dass der Anteil hospitalisierter Patienten mit Influenza- oder RSV-Diagnosen in den letzten Wochen zugenommen hat.
Insgesamt zeigt der Verlauf der Atemwegserkrankungen, dass sich die Grippewelle in diesem Jahr möglicherweise zu einer stärkeren Herausforderung entwickeln könnte, sollte die steigende Tendenz anhalten. Wiederholte Grippewellen in den Frühlingsmonaten wurden bereits in der Vergangenheit beobachtet; daher bleibt die Entwicklung bis in den kommenden Frühling hinweg ungewiss.
Für weitere Informationen zur aktuellen epidemiologischen Situation in Deutschland, besucht die Webseite der Arbeitsgemeinschaft Influenza.