Am 15. Januar 2025 wurde in Koblenz eine besorgniserregende Luftqualität festgestellt. Die aktuelle Feinstaubbelastung überschreitet den erlaubten Wert, was die Stadt in eine missliche Lage bringt. So berichtete news.de, dass der höchste gemessene Wert bei 39 µg/m³ liegt, was die Luftqualität als „schlecht“ klassifiziert. Feinstaub (PM₂₅) ist besonders gefährlich, da die kleinen Partikel leicht in die Atemwege gelangen und diese schädigen können.
Ein Luftqualitätsindex (LQI) bewertet die Luftqualität in Abhängigkeit von verschiedenen Schadstoffen. Aktuelle Messungen zeigen hohe Werte in der Koblenz-Hohenfelder Straße und am Friedrich-Ebert-Ring, wo die Luftpartikelkonzentration deutlich über den gesunden Grenzwerten liegt. An diesen Stellen wurden beispielsweise am 14. Januar 2025 Werte von 29 µg/m³ und am 29. Dezember 2024 25 µg/m³ gemessen. Der auf den Grenzwert von 0 – 25 µg/m³ festgelegte Bereich für eine ungefährliche Luftqualität wurde somit deutlich überschritten.
Verpflichtende Maßnahmen
Angesichts der Überschreitung der Immissionsgrenzwerte sieht das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) die Erstellung eines Luftreinhalteplans vor. Die Stadt Koblenz ist verpflichtet, solche Maßnahmen zu ergreifen, um langfristig den Grenzwert von 40 µg/m³ einzuhalten. Trotz bestehender Luftreinhaltepläne aus den Jahren 2008 bis 2015 konnten die gewünschten Erfolge noch nicht erzielt werden; eine Aktualisierung des Plans ist unerlässlich.
Die Anwohner, die zu den sensiblen Personengruppen gehören, wie beispielsweise Asthmatiker, sind besonders gefährdet durch die anhaltend schlechte Luftqualität. Feinstaub kann nicht nur akute Atemwegsentzündungen hervorrufen, sondern auch langfristige Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge haben. Daher empfiehlt es sich, bei schlechter Luftqualität bestimmte Verhaltensweisen zu berücksichtigen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Verhaltenstipps und langfristige Lösungsansätze
Zu den empfohlenen Verhaltenstipps gehören der Verzicht auf Sport und anstrengende Tätigkeiten im Freien sowie das Verweilen in klimatisierten Innenräumen. Auch das Tragen von FFP2-Masken in stark belasteten Zonen wird geraten, um die Gesundheit zu schützen. Eine Verbesserung der Luftqualität in geschlossenen Räumen kann durch Luftbefeuchter oder Pflanzen gefördert werden.
Die Problematik der Luftverschmutzung ist jedoch nicht nur lokal, sondern hat auch nationale Dimensionen. Experten wie der Lehrstuhl für Verkehrsökologie der TU Dresden diskutieren seit Jahren Konzepte zur Reduzierung von Emissionen in städtischen Gebieten. Ein integrierter Plan zur Minderung von NO2 und Feinstaub wird als sinnvoll erachtet. Dazu könnten Maßnahmen zur Verbesserung der Raumordnung, der nichtmotorisierten Verkehrsträger sowie des öffentlichen Verkehrs gehören. Beispielsweise könnten Fahrradwege und verbesserte Lichtsignalregelungen für Radfahrer und Fußgänger umgesetzt werden.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Städte wie Koblenz über diverse Werkzeuge verfügen, um die Luftqualität zu verbessern. Dennoch ist die Umsetzung solcher Maßnahmen oft nur effektiv, wenn sie in einem konsistenten Gesamtumfeld erfolgen. Forschungsergebnisse legen nahe, dass der technische Fortschritt zwar einen positiven Einfluss auf die Luftreinheit hat, langfristige Lösungen aber oft auch hohe Kosten verursachen können. Die Zivilgesellschaft ist gefordert, sich aktiv an Entstehungsprozessen für eine bessere Luftqualität zu beteiligen.