Am 27. Dezember 2024 fand eine Friedenskundgebung in Güls am Gülser Plan statt, die von etwa 100 Teilnehmern besucht wurde. Die Veranstaltung war dem Gedenken an den Bombenangriff vor 80 Jahren gewidmet, bei dem 88 Menschen ihr Leben verloren. Der Luftalarm ertönte zwei Tage vor Heiligabend, als die Zivilbevölkerung plötzlich in Angst versetzt wurde. Organisiert wurde das Gedenken vom Gülser Vereinsring.
Der entscheidende Luftangriff, auf den in Güls hingewiesen wurde, fand am 19. Dezember 1944 in Trier statt. Dabei griffen rund 80 britische Flugzeuge die Stadt an und warfen zwischen 300 und 400 Bomben ab. Der Angriff forderte mindestens 420 Todesopfer und führte zu erheblichen Zerstörungen, wobei zahlreiche historische Bauten und Privathäuser schwer getroffen wurden. Der Zustand der Innenstadt glich nach dem Angriff einer Trümmerwüste, nachdem Trier während der ersten Kriegsjahre weitgehend von Luftangriffen verschont geblieben war.
Geschichte der Luftangriffe auf Trier
Der erste schwere Luftangriff auf die Innenstadt von Trier ereignete sich am 14. August 1944, bei dem unter anderem die Konstantin-Basilika niederbrannte und Dom sowie Liebfrauenkirche schwer beschädigt wurden. Angesichts der fortwährenden Bedrohung ordnete Gauleiter Gustav Simon die „totale Freimachung der Stadt Trier von Zivilpersonen“ an. Viele Bewohner, darunter Hildegard Güntzer, mussten Ende 1944 die Stadt verlassen.
In den Tagen nach dem Angriff kam es zu weiteren Luftangriffen am 21., 23. und 24. Dezember 1944. Oberwachtmeister Bernhard Hild dokumentierte diese Luftalarme und Angriffe. Anlässlich des 80. Jahrestages der Bombardierung findet am 19. Dezember 2024 ein ökumenischer Gottesdienst um 15:30 Uhr in der Kirche St. Gangolf statt, gefolgt von einem Gedenk-Konzert um 19:30 Uhr im Theater. Hildegard Güntzer, die im Frühjahr 1945 in ihre teilweise zerstörte Heimat zurückkehrte, hofft, dass ihre Enkelkinder solch schreckliche Erlebnisse niemals erfahren müssen.