Der Langemarkplatz in Koblenz hat kürzlich einen bedeutenden Namenswandel durchlaufen. Im Herbst 2022 hat sich der Stadtrat mit der Umbenennung des Platzes beschäftigt, um eine respektvollere Verbindung zu den historischen Ereignissen und ihrem Gedenken herzustellen. Das Ergebnis ist die Annahme des belgischen Schreibens „Langemark“ mit einem einfachen „k“, das nun offiziell den Platz ziert. Dies geschah in Anerkennung der historischen Bedeutung der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle.
Langemark-Poelkapelle ist nicht nur eine Gemeinde im Arrondissement Ypern in der Provinz Westflandern, sondern auch der Schauplatz einer der verlustreichsten Schlachten im Ersten Weltkrieg. Dieser Ort wird heute als zentraler Gedenkort für die Toten beider Weltkriege geschätzt. Die Gemeinde selbst entstand 1977 und umfasst fünf Ortsteile: Langemark, Poelkapelle, Bikschote, Madonna und Sint-Juliaan, und zählt derzeit etwa 7.926 Einwohner.
Der Bezug zu den Kriegen
Der Ersten Weltkrieg hinterließ in Langemark-Poelkapelle tiefe Spuren. Besonders bekannt ist der Mythos von Langemarck, der während der ersten Flandernschlacht entstand. Tragische Ereignisse wie die hervorgegangenen Kämpfe und der erste Giftgasangriff am 22. April 1915 führten dazu, dass dieser Ort zum Symbol für die Grausamkeiten und den Leidensweg vieler Soldaten wurde. Bei diesem Angriff setzten die deutschen Truppen 150 Tonnen Chlorgas ein und eroberten innerhalb kurzer Zeit bedeutendes Terrain. Die Verluste waren dramatisch und forderten mehrere tausend Leben. [Wikipedia berichtet, dass …]
Die Auseinandersetzung mit der belasteten Vergangenheit schreitet voran. In Koblenz kontaktierten die örtlichen Behörden in Langemark-Poelkapelle deutsche Gemeinden, in denen Straßen oder Plätze während der Zeit des Nationalsozialismus nach Langemark benannt worden waren, um diese Namen zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern. Die Probleme, die aus dieser historischen Benennung resultierten, werden weiterhin diskutiert, auch wenn eine direkte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit oft nicht mehr möglich ist.
Gedenkort und Aufklärung
In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Langemarkplatz steht eine Stele aus Cortenstahl, die in der Nähe aufgestellt wurde. Diese Stele enthält eine Kurzfassung des Bedeutungswandels und wird von QR-Codes flankiert, die auf Webseiten der Stadt Koblenz, der Stadt Langemark-Poelkapelle und dem „In Flanders Fields Museum“ verweisen. Diese modernen Informationsquellen zielen darauf ab, die Besucher über die historischen Hintergründe aufzuklären und die Bedeutung des Ortes zu verdeutlichen.
Kulturdezernent Schneider betonte, dass der Langemarkplatz heute für Frieden und europäische Verständigung steht. Dieses Engagement für den Dialog und das gemeinsame Gedenken an die Opfer beider Weltkriege wird durch die aktive Teilnahme von Stadtvertretern, wie Michael Heisser vom Amt für Stadtvermessung und Bodenmanagement, der an einer Gedenkveranstaltung in Belgien teilnahm, unterstrichen.
Die Entscheidung zur Umbenennung und die Schaffung eines lebendigen Gedächtnisses in Koblenz zeigen, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen und dabei die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen. Der Langemarkplatz ist nun ein Ort, an dem Frieden und Versöhnung aktiv gefördert werden.