Am Donnerstag, den 09. Januar 2025, kam es in Koblenz zu einem besorgniserregenden Anstieg des Wasserstands des Rheins. Wie die Rhein-Zeitung berichtet, überschritt der Pegel am Nachmittag die Meldehöhe von fünf Metern. Diese Situation führt dazu, dass der Rhein teilweise über die Ufer tritt, was in den Kaiserin-Augusta-Anlagen besonders deutlich zu beobachten ist.
Parallel zu Koblenz steigen die Pegelstände auch an der Mosel in Cochem sowie in Andernach weiter an. Besonders alarmierend sind die Prognosen für die Ahr, wo Experten vom größten Hochwasser seit der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 ausgehen. An mehreren Messpunkten hat der Wasserstand bereits die Schwelle eines zweijährlichen Hochwassers überschritten. Die SWR warnte, dass auch die Ahr bei Altenahr potenziell kritische Werte von über 5 Metern erreichen könnte, wobei kein akutes Risiko für die Bevölkerung eingeschätzt wird.
Auswirkungen auf den Verkehr
Die steigenden Wasserstände führen bereits zu ersten Verkehrsbehinderungen. Straßen wurden gesperrt, beispielsweise die K 134 zwischen Lieser und Kesten sowie die B 53 zwischen dem Zeltinger Kreisel und der Brücke Lösnich. Zudem wurde die Personenfähre „Nixe“ zwischen Remagen und Erpel bis auf Weiteres eingestellt, während die Autofähre zwischen Linz und Remagen weiterhin in Betrieb bleibt.
Die Behörden nutzen Warn-Apps wie Katwarn und Nina, um die Bevölkerung über die aktuelle Hochwasserlage zu informieren. Hochwasserschutztore in Koblenz und Neuwied wurden bereits geschlossen, und die Feuerwehr führt regelmäßige Kontrollfahrten durch, um die Lage zu überwachen. An anderen Orten des Landes, wie in Mainz, könnten ebenfalls Einschränkungen für die Schifffahrt drohen, besonders aufgrund des Anstiegs des Rheins, der bereits die Hochwassermarke eins am Pegel Bingen überschritten hat.
Hochwassergefahr im weiteren Umfeld
Die aktuelle Wettersituation wird laut Experten durch einen anhaltenden Regenfall und die Schneeschmelze begünstigt. Es wird sogar mit einem weiteren Anstieg der Pegelwerte an der Mosel und dem Mittelrhein gerechnet. Die Meldehöhe an verschiedenen Pegeln wird so ebenfalls überschritten. Am Pegel Trier liegt der Wert bereits bei über 6 Metern, während in Cochem ebenfalls Werte über 5 Metern verzeichnet werden. Analysen zeigen, dass die Pegelstände in den kommenden Tagen weiter steigen könnten, da Experten bis Freitag mit einem Höchststand von bis zu 7 Metern rechnen.
Insgesamt erinnern diese Entwicklungen an die schweren Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre, insbesondere die tragischen Ereignisse im Sommer 2021, die viele Menschenleben forderten und erhebliche Schäden anrichteten. Die Statista erinnert daran, dass Hochwasser weltweit die häufigsten Naturereignisse sind, die meist starke Regenfälle oder Schneeschmelze zur Ursache haben. Vor diesem Hintergrund bleibt die Lage weiterhin angespannt, während die Behörden wachsam bleiben und Maßnahmen zur Schadensminimierung ergreifen.